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  • Freitag, 27. März 2020
    Alter, was geht?
    Wie bereits erwähnt, habe ich in der Vergangenheit u.a. in der Behindertenhilfe gearbeitet. In den letzten Tagen habe ich häufiger an eine Äußerung eines Mannes mit hoher Querschnittslähmung gedacht.

    Er erklärte mir, er würde sich auf die Dinge konzentrieren, die er (oft mit Unterstützung) noch machen könne und nicht darauf, was nicht geht.
    Ich glaube es ist hilfreich, uns in der jetzigen Zeit der Einschränkung ein Beispiel an ihm zu nehmen.



    Mittwoch, 25. März 2020
    P. S. zum Thema Solidarität
    Das, was am Ende eine ernst gemeinte Wertschätzung signalisiert und überzeugt sind
    Taten, ist die Veränderung der Situation zum Wohle der Betroffenen.

    Wenn wir diese nicht umsetzen können wirkt alle verbale Lobhudelei lächerlich.
    Dann sollten wir lieber still sein.



    Unbedingte Solidarität mit unseren Pflegekräften!
    Solidarität heißt für mich …
    • zu versuchen, das Große und Ganze im Blick zu behalten und sich im Sinne der gemeinsamen Sache nützlich zu machen;
    • das Bemühen, die Bedürfnisse und Vorstellungen des anderen im Auge zu behalten;
    • den eigenen Vorteil hintenan zu stellen
    • und die eigene Risiko- und Konfliktbereitschaft wenn nötig an ihre Grenzen zu führen, um den anderen nicht "hängen zu lassen".

    Wenn ich hingegen lese, in welche Situation unsere Pflegekräfte gerade getrieben werden,
    fahre ich aus der Haut!!!

    Gerade jetzt
    müssen wir ihnen den roten Teppich ausrollen!

    Der Diebstahl von Masken und Desinfektionsmitteln,
    auf dass ihr Schutz nicht mehr gewährleistet ist, geht gar nicht!

    Empfehlungen, deren Umsetzung sie "ans Messer liefern würden",
    sind Verrat, Schläge in die Gesichter. So demoralisiert man Menschen!!!

    Wenn die Lage nicht so ernst wäre würde ich ihnen raten: "Leute, das oberste Gebot ist Euer Eigenschutz. Sorgt für Euch und geht nach Hause. Eure Mitmenschen haben keine andere Konsequenz als die Folgen Eurer Abwesenheit verdient."

    Was machen wir, wenn unser medizinisches Personal ausfällt???



    Wer einsam ist, der hat es gut, …
    Dieser Beitrag von froschfilm erinnert mich an ein Gedicht von Wilhelm Busch.
    Es lässt sich bald verstehen als ein Denkanstoß zum Perspektivenwechsel auf die Kontaktbeschränkungen, findet Ihr nicht?

    Der Einsame
    Wer einsam ist, der hat es gut,
    Weil keiner da, der ihm was tut.
    Ihn stört in seinem Lustrevier
    Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
    Und niemand gibt ihm weise Lehren,
    Die gut gemeint und bös zu hören.
    Der Welt entronnen, geht er still
    In Filzpantoffeln, wann er will.
    Sogar im Schlafrock wandelt er
    Bequem den ganzen Tag umher.
    Er kennt kein weibliches Verbot,
    Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
    Geschützt vor fremden Späherblicken,
    Kann er sich selbst die Hose flicken.
    Liebt er Musik, so darf er flöten,
    Um angenehm die Zeit zu töten,
    Und laut und kräftig darf er prusten,
    Und ohne Rücksicht darf er husten,
    Und allgemach vergißt man seiner.
    Nur allerhöchstens fragt mal einer:
    Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
    Ich dachte längst, er wäre tot.
    Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
    Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
    Worauf denn auch der Satz beruht:
    Wer einsam ist, der hat es gut.



    Dienstag, 24. März 2020
    Ihr Ordnungshüter, so wird das nix!
    M 🦇 Sh ist ein junger Pakistani. In seinem Land haben die Menschen, schuldig oder nicht, Angst vor der Polizei.
    Eines Morgens kam er zu mir und zeigte mir eine Zeugenvorladung. In dem Brief war u.a. von der Unterstützung durch einen Dolmetscher die Rede, dessen Einsatz nicht wenig Geld kostet.
    Der Bewohner bekam weiche Knie bei dem Gedanken daran, auf die Wache gehen zu müssen und wollte meinen Rat hören. Mit den besten Argumenten, die ich finden konnte und etwas Nachdruck habe ich ihn von einem Erscheinen zu überzeugen versucht.

    Eine halbe Stunde nach Terminbeginn rief mich ein Polizist an und erkundigte sich nach
    M 🦇 Sh. Er war am Ende nicht zur Anhörung gegangen.
    "Dann sagen sie ihm bitte, dass er das nächste Mal wenigstens absagt, wenn er nicht kommen will." "Ein bisschen" ernster hätten die Beamten ihre eigenen Anweisungen ruhig nehmen können.
    Die Nachricht habe ich nicht weitergegeben. Ich sah keine Veranlassung, die Autorität der Wachleute weiter unnötig zu untergraben.