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  • Sonntag, 27. Oktober 2019
    gesucht wird: das Badelaken von Heidi Kabel
    Wieso? Weshalb? Warum? … Ich erzähl‘s Euch:

    Als ich vor 15 Jahren hier einzog lebte neben mir eine Frau von Mitte siebzig.
    Immer schick gekleidet, immer lustig, immer um ein leicht verruchtes Image bemüht.

    Sie genoß das Leben und machte sich wenig Gedanken um irgendetwas. So hatte sie auch kein Problem damit, ihren Grau- 🦜 zwischen klebrigen Fliegenfangstreifen kreisen zu lassen. (Es ist zum Glück alles gut gegangen.) 😄

    Es hieß, sie hatte eine Menge 💰 auf dem Konto.

    Als junges Mädchen hatte sie Schneiderin gelernt. In den 50er-Jahren, als „der Durch-schnittsdeutsche“ in die 🏔 🏔 fuhr, ging sie bei einem großen Magier in Anstellung und reiste mit diesem auf 🌎-tournee. Es gab Bilder auf denen sie, mit einem jungen Löwen auf dem Schoß, vor exotischen Hintergründen posierte. Über Nacht beherbergte sie das Tier in ihrem Hotelzimmer. 😄

    Nach dieser Anstellung wurde sie als Kostümschneiderin am Ohnsorgtheater unter Vertrag genommen und lernte dort u.a. Heidi Kabel kennen, wie sollte es anders sein.

    Um die Fünfzig hat sie dann einen 📻 -moderator mit einer wunderbar sonoren Stimme geheiratet. Ich habe Tonbandaufnahmen von ihm gehört.

    Als ich ihr erzählte, ich wolle regelmäßiger schwimmen gehen, kramte sie ein Badelaken heraus und übergab es mir mit den Worten, dieses hätte ihr die Schauspielerin seiner Zeit zum Geburtstag geschenkt.
    >> Unter uns gesagt: Die Tücher, welche ich beim „Discounter meines Vertrauens“ im Angebot gekauft habe, haben eine bessere Qualität. 😄 <<

    Und weil die Qualität dieses „edlen Tuches“ zu wünschen übrig ließ und weil ich eine Unterlage für einen der 🐈 🐈 - schlafplätze brauchte, habe ich es halt einem zweckent- fremdeten Einsatz zugeführt. 😚 🥴 😄

    Mittlerweile hatte es arg viele Fäden gezogen - und jetzt ist es weg. 😚 😄



    Freitag, 25. Oktober 2019
    Die eigenen Lebensträume verwirklichen
    Ich mag die Monatsimpulse der Christoffel-Blindenmission - sehr sogar!
    Der folgende ist am letzten Sonntag per Mail bei mir eingetroffen:

    „große Ziele begleiten uns häufig seit unserer Kindheit.
    Manche Menschen wissen bereits sehr früh, dass sie später einmal Musiker, Pfarrerin, Journalist oder Ärztin werden wollen. Andere träumen davon, eine Familie zu gründen, hohe Berge zu besteigen, ein Buch zu schreiben oder mit dem Segelboot um die Welt zu fahren.
    Lebensträume sind wichtige Leuchttürme in unserem Leben. Indem wir immer wieder auf sie schauen, können wir feststellen, ob wir noch in die richtige Richtung unterwegs sind.

    Lebensziele schenken uns Kraft und Konzentration – auch wenn sie mitunter unerreichbar scheinen. Umso beglückender ist es, den Kurs zu halten und beharrlich auf sie zuzusteu-ern. Folgen Sie dem Leuchten Ihrer Träume! Es lohnt sich!

    Wünschen auch Sie sich besser an Ihren Zielen dranzubleiben?
    Hier einige Tipps, wie Sie Ihre Ziele leichter erreichen:
    • Wählen Sie ein konkretes, Ihnen wichtiges Ziel und erstellen Sie einen Plan.
    • Verharren Sie nicht darin, mögliche Lösungswege immer wieder zu durchdenken werden Sie aktiv.
    • Lenken Sie den Blick auf Ihren Erfolg und stärken Sie immer wieder Ihre Geduld und Begeisterung.“



    Donnerstag, 24. Oktober 2019
    die syrische 🦷-klammer
    Ihr kennt sicher alle feste 🦷-spangen. Wie die Dres. Hofmann und Neumann zum Aufbau dieser Apparatur auf ihrer Internetseite ausführen sind „Brackets (…) Halteelemente, welche fest auf die Zähne geklebt werden, um den Bogen aufzunehmen, der die Zahn- bewegung verursacht.“

    Einer der jungen syrischen Männer hatte sich seiner Zeit in der Heimat eine Klammer ein-setzen lassen. Als er in Deutschland ankam, hatte er nur noch die Brackets im Mund. Nun fragte er mich nach Unterstützung bei der Suche nach einem Kieferorthopäden, der diese lediglich entfernen sollte. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch der Auftrag sei „easy-peasy“. 😄
    Ich rief einen Orthopäden an und erklärte die Sachlage. „Die Finanzierung eines solchen Eingriffs wird nur übernommen, wenn der Patient zu dem Arzt geht, der ihm die Klam-mer eingesetzt hat.“ war die Antwort meiner Gesprächspartnerin.
    >> An dieser Stelle musste ich mir, ob der Absurdität der Situation, ein Lachen ver- kneifen. <<

    Seeehr ruhig und sachlich (professionell halt 😄) erklärte ich ihr noch einmal, dass die Klammer in Syrien eingesetzt worden war und ich davon ausginge, dass der Bewohner nicht wieder dorthin zurückkehren würde, nur um sich die Brackets herausnehmen zu lassen. 🤪 🤡 🤩 - Was soll ich sagen? Die Sprechstundenhilfe blieb bei ihrer Antwort. Es gäbe feste Vorgaben für die Vorgehensweise, Ausnahmen seien nicht vorgesehen.
    🤪 🤡 🤩
    Von den beiden weiteren Praxen, die ich anschließend anrief, bekam ich die gleiche Antwort.

    Der Bewohner und ich guckten „etwas blöd aus der 👚 👙 👗“. Als ich einwarf, dass unsere Hausmeister eine gut ausgestattete Werkstatt hätten, bot mein Kollege ohne langes Zögern seine Assistenz für den Eingriff an. (Es gab häufiger Situationen, in denen wir uns zwischen Humor und dem Verlust unseres Verstandes zu entscheiden hatten. 😄)

    Unabhängig von der Selfmade-Variante 😄 war mir nach den Telefonaten klar, dass wir einen „Plan B“ brauchten, sollte der Bewohner nicht auf unbestimmte Zeit weiter mit den Brackets herumlaufen.
    Diesen fand ich in der Unterstützung der mobilen 🦷-arztpraxis für Obdachlose. Der Mann einer, der für die Praxis ehrenamtlich tätigen, Ärztinnen ist Kieferorthopäde. Es wurde ein Kontakt hergestellt und nachdem ich ein halbes Dutzend mal versichert hatte, dass die Behandlung eines unserer Bewohner die Ausnahme bleiben würde (Die Praxis hatte mit der Versorgung der Obdachlosen alle Hände voll zu tun, ich konnte die Bedenken ver- stehen.) haben wir einen Termin vereinbart.

    Bei seinem nächsten Besuch in meinem Büro grinste der Bewohner von einem👂zum anderen. Er war seine Brackets los. 😄



    zwei Herzen in seiner Brust
    „Auf der einen Seite habe ich meine Kinder an meiner Seite vermisst,
    auf der anderen Seite war ich erleichtert und Deutschland sehr dankbar dafür
    zu wissen, dass sie in Sicherheit sind.“

    Das hatte mir ein syrischer Vater, zwei Wochen nach seiner Ankunft in Deutschland, gesagt. Die Eltern hatten ihre jungerwachsenen Kinder, Tochter und Sohn, zusammen mit dem geistig behinderten Bruder im Jugendalter, vorweg gehen lassen. Sie selber sind mit den beiden „Kleinen“ nach gekommen.

    Mit dem erwachsenen Sohn hatte ich gestern ein freudiges Wiedersehen.



    800 Kilometer Fahrt für Grizabella
    Dienstagnacht bin ich gefühlt „bis ans Ende des Internets“ 🏄‍♂️, um eine neue Gesellschaft für meine 15 Jahre alte 🐈 zu finden. 😄

    Irgendwann habe ich dieses Tierchen entdeckt und mich genau zehn Minuten mit „wartet.auf.ihre.seele, Du bist verrückt! Ihr Asyl ist viel zu weit weg.“ davon abhalten können, im Tierschutzligadorf anzurufen. Leider - oder zum Glück - ist Grizabella schon vergeben.

    Die Freundin, die mir im selben Moment einfiel, als mir der Routenplaner die 400 km Fahrtweg pro Tour anzeigte (Für die Aktion hätte man 🤪 🤡 🤩 sein müssen, anders wäre es nicht gegangen. 😄), meinte geradeeben nur „Oooch, ich wäre mit Dir dorthin gefah-ren.“ worauf ich „Ich weiß.“ antwortete. 😄

    Ich meine, eine 🥕-rote, wuschelige, 🦷-lose alte Maincoon-🐈 findet man nicht so schnell wieder, das müsst Ihr zugeben. Dafür hätte sich der Weg gelohnt, findest Ihr nicht? 😄


    P.S. Ich wäre wegen ihres Blickes gefahren und wegen dem Satz „und [sie, Anm.] sie steckt voller Hingabe für uns Menschen.“ Mehr kann man sich nicht wünschen.