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  • Donnerstag, 6. Februar 2020
    Und die Moral von der Geschicht der Thüringenwahl?
    Da sollte sich doch mal jede und jeder der Damen und Herren Politiker an die eigene Nase fassen und überlegen, was Ihnen
    Anstand,
    Haltung und
    die Vertretung eigener Überzeugungen
    noch wert ist.

    Eine solche Zäsur hätte für mich einen echten Nährwert.
    Anstatt dessen gibt es wohl wieder Palaver, Schuldzuweisungen und Vorwürfe.
    - Wobei dererlei Reaktionen mit Anstand und Haltung für mich wiederum nichts zu tun
    haben.



    Führungsqualitäten
    Sehr geehrte Damen und Herren Volksvertreter und -vertreterinnen,

    um "dern Bürger" ernst nehmen zu können und von ihm im besten Falle anerkannt zu werden ist es meines Erachtens erforderlich, sich von der u.U. vorhandenen eige­nen Eitelkeit und dem aufwertenden Bewusstsein, einer anerkannteren sozialen Gruppe als "der Bürger" anzugehören, zu befreien. Es ist der, für den einen oder anderen beängstigende, Schritt zu gehen, sich auf Menschen mit ungewohnten gruppenspezifischen Habitus
    EINZULASSEN.

    Diese Sinneswandlung ist meines Erachtens Voraussetzung einer grundlegenden Achtung des Gegenübers, ohne die eine ernstgemeinte Würdigung seiner Fähigkeiten und Leistungen nicht möglich ist.
    Es geht um Fähigkeiten und Leistungen die den anderen befähigen, das Leben jeden
    Tag aufs Neue zu bestehen, für den Unter­halt zu sorgen, den Kindern Gottvertrauen,
    Selbstvertrauen und eine moralische Orien­tierung mitzugeben und Probleme zu überwinden. Ich durfte großartige Lebensstrategien von Men­schen kennenlernen, von denen ich es nicht erwartet hatte.

    Die Erkenntnisse dieser Gespräche können Grundlagen BRAUCHBARER HANDLUNGSSTRATEGIEN werden.
    Bevor Sie darauf hoffen können, dass "der Bürger" Ihre Pläne ernst nimmt und an sie glaubt, müssen Sie dies selber tun.
    In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, sich nicht zu verbalen Schnellschüssen verleiten zu lassen. Wohl überlegte Entscheidungen, aus für Sie guten Gründen getroffen, geben Ihnen die größtmögliche Sicherheit diese am Ende, u.U. auch gegen Widerstände, zu vertreten.
    Apropos Widerstände: Um als Führungskraft, der Sachlage entsprechend, die bestmöglichen Entscheidungen treffen zu können, ist eine innere Unabhängigkeit wichtig.
    Diese sollte frei sein vom Einfluss durch Lobbyisten wie von der Angst vor Widerständen.
    "Wer Angst vor Gegenwind hat kann keine Entscheidungen treffen." ist eine meiner Grundsätze.

    SEIEN SIE DABEI EHRLICH UND AUTHENTISCH. Diese Haltung verspricht am ehesten einen längerfristigen Bestand.
    Zu dieser Ehrlichkeit gehört auch, sich von anderen Auffassungen überzeugen und entschuldigen zu können. Eine ernstgemeinte Entschuldigung ist ein großes Zeichen von Respekt.

    Und VERSPRECHEN SIE NICHT ZU VIEL. Je enttäuschter und von schlechten Erfahrungen geprägter der Adressat Ihrer Worte ist, umso schwerer werden Sie ihn erreichen.
    Sie haben sich zu beweisen. dem Grundsatz "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
    (1. Johannes 2,1-6) folgend.
    "BACKEN SIE VERBAL KLEINE BRÖTCHEN UND ÜBERZEUGEN SIE DURCH EIN ERNSTGEMEINTES ENGAGEMENT." ist in diesem Zusammenhang mein Rat.

    EINE FÜHRUNG HAT IN ERSTER LINIE "ZU LIEFERN", DEN SCHUTZBEFOHLENEN ZUZUARBEITEN.

    Dies sind vorerst meine Empfehlungen zu diesem Thema.

    Bei weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    wartet.nicht.mehr



    die AfD - Resümee eines Vortrages
    Gestern war ich auf einer Veranstaltung, in der es um die zunehmend rechte Orientierung eines Teils unserer Bevölkerung ging. Es wurde die Frage nach dem „Warum?" gestellt und, auf rechts orientierte Mitglieder des einladenden Krei­ses bezogen, Überlegungen angestellt, was die Organisation gegen diese Tendenzen tun könne.

    Der Schwerpunkt des Vortrages lag auf der Ursachenanalyse. Die meisten der nun folgenden Argumente werden Euch bekannt sein. Aus später erläutertem Grund macht es für mich dennoch Sinn, sie folgend noch einmal zu benennen.

    Ursachen
    • Die Schere zwischen armen und reichen Bevöl­kerungsschichten geht immer weiter ausein­ander.
    • Bis hin zur unteren Mittelschicht kommt es zu einer Geldknappheit.
    • Die finanzielle Not, eine Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse sowie die Angst vor Arbeits­losigkeit führt zu Existenzängsten und Sorgen um einen Statusverlust. (Die Anstellung von Leih- und Vertragsarbeitern würde aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen, sondern diene ausschließlich ­der Einschüchterung der Belegschaft, wie der Dozent erläuterte.)

    Reaktionen der AfD
    • Sie signalisiert Verständnis für diese Sorgen.
    • Sie bietet (Pseudo-) erklärungen an.
    • Es werden Sündenböcke benannt. (So kam es zu einen Gefühl von Erhabenheit
      kommen wenn jemand, der sich an den unteren Rand der Gesellschaft gedrängt fühlt, mit einen verächtlichem Blick auf noch unterprivi­legierte Menschengruppen blicken kann.)
    • Für ihre Argumentationszusammenhänge greift die AfD alte Feindbilder auf und vertritt rassistische, antisemitische und andere menschenverachtende Theorien (wie z.B. jene, dass Arbeitslose an ihrer Situation selber Schuld seien), die von einem Teil der Bevöl­kerung auch parteiunabhängig vertreten würden.
    • Ein sehr wichtiges Medium der Propaganda sind Internetplattformen. Sie werden in­tensiv und mit einer starken Wirkung genutzt.

    Hintergründe
    • Im Vergleich zu den 20er Jahren, in der die NSDAP groß geworden ist, findet der Zulauf zur AfD in einer „ökonomischen Schönwetterperiode" statt, wie der Dozent ausführte.
    • In Bezug auf die "finanzielle Talfahrt" bestimm­ter Bevölkerungsschichten stellte der Vor­tragende fest, der Rechtspopulismus würde nicht von den Verlierern von gestern, sondern von jenen von morgen getragen werden.
    • Ergänzend führte er an, Rebellionen seien auch in früheren Zeiten von der Mittelschicht ausgegangen.
    • Es gäbe in der heutigen Zeit "eine Pogromstimmung unter den Arbeitern, die keinen Adres­saten habe".
    • Generell ist rechtsextremistisches Gedankengut iin allen Schichten der Bevölkerung zu finden. Bil­dungsfernere Mitbürger sind lediglich freier darin, diese offen zu äußern.
    • Die Hemmschwelle zur Äußerung rechter Positionen in die Öffentlichkeit sinkt zusehends UND ZUHÖRER RECHTSORIENTIERTER ÄUSSERUNGEN SCHWEIGEN OFTMALS. (Sch... Gruppendynamiken! Diese Phänomene kommen immer wieder zum Tragen. Ich denke, zu ihnen werde ich zu gegebener Zeit einen eigenen Beitrag schreiben.)

    Überlegungen zu einen klugen Umgang mit dieser Situation wurden an diesem kaum Beachtung geschenkt.

    ——————————————

    Als ich mit den Schreiben dieses Beitrages be­gonnen habe dachte ich, was auch gestern
    nach der Veranstaltung mein erstes Resümee war: „Die genannten Gründe sind schon unzäh­lige Male genannt worden. Was hat die Ver­anstaltung also für einen Erkenntnisgewinn - und welcher kann mit dem Bloggen dieses Beitrages verbunden sein?"

    Nachdem nurn alle gestern genannten Argumente, die mir aufgefallen waren, noch einmal zu­sammengetragen sind kann ich sagen, dass mir eine erneute Bewusstwerdung der Gründe für die momentan Entwicklung sehr gehol­fen hat.

    Bei der Etablierung sozialarbeiterischen Hilfen kommt es keinesfalls auf deren Quantität
    an. Das A und 0, um ein Chance auf eine Wirksamkeit zu haben, ist ihre Passgenauig­keit. Dies ist ein Mantra in meinem Arbeitsfeld.

    Und auch bei der Diskussion um die Frage, wie den rechtsorientierten Tendenzen zu begegnen ist, halte ich den Fokus auf die Passgenauigkeit unserer Reaktionen für elementar wichtig.
    Motor dieser Entwicklung sind große Ängste und das Gefühl, nicht gehört und verstan­den zu werden.
    Warum scheint in erster Linie die AfD "die Kunst zu beherrschen", ein Gefühl von Verständnis zu trans­portieren und Mitstreiter für die Umsetzung (vermeintlicher) Lösungsansätze zu gewinnen?

    Welches Vorgehen, gerade unserer politischen Führung, ich für ratsam halte, werde ich im Beitrag "Führungsqualitäten" erläutern.