„Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, …
aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“
Dieses Zitat von Konrad Adenauer ist einer meiner Lieblingssinnsprüche.
Bei dem jungen 👱🏻♂️, der heute beim Friseur seinen 💇♂️ wohl ein Dutzend mal korrigieren ließ und anschließend „jedes Haar einzelnd“ in Form frisierte, und mir bin ich mir nicht einmal sicher ob wir vom gleichen Planeten stammen. 🤪 😄
wenn nicht sein kann was nicht sein darf
Beim 🍎-pflücken letzten Samstag habe ich auch Berufskollegin, sprich eine Erzieherin (mein erster Beruf) im Alter von Mitte/Ende 50 kennengelernt. Wir konnten gut mitein- ander schnacken (sprich, gut miteinander reden 😀).
Sie war mit ihrer Tochter und deren Familie gekommen. Zwei der drei Söhne waren da-bei, ein ca. Achtjähriger und ein zweiter, dessen Alter ich auf zwei schätzte. Familie und Großeltern leben eng beieinander. Man merkte, dass das Miteinander eingespielt war. So war es auch selbstverständlich, dass die Oma zwischendurch auf den Kleinen aufpasste.
Der Junge ist quirlig, lief kreuz und quer, hoch und runter, sprach in einzelnen Worten und ist vielleicht 80 cm groß. Halt ein für mich typischer Zweijähriger.
Irgendwann erzählte mir seine Großmutter, dass er in der darauffolgenden Woche seinen vierten Geburtstag feiern würde. Zur Einordnung dieser Information brauchte ich einen Moment. Sie passte so gar nicht zu meinem Eindruck.
Heute nun habe ich „die Erzieherin“ erneut getroffen. Sie kam sehr bald wieder auf den Jungen zu sprechen. Scheinbar betreut sie ihn relativ häufig, um die Familie zu entlasten. Eine andere Unterstützung haben sie nicht.
Der Beantragung einer solchen steht wahrscheinlich im Wege, dass die Eltern sich nicht vorstellen können den Jungen untersuchen zu lassen. Sie kennen die Ursache für seine Entwicklungsverzögerung nicht und haben keine Ahnung, wie seine körperliche und geis-tige Reifung in den nächsten Jahren aussehen könnte.
Die Großmutter sieht das Problem sehr deutlich und hat ihre Hilfe angeboten. Sie kennt die richtigen Adressen und würde mit dem Jungen zur Diagnostik und ggf. zur Förderung gehen. Ihre Tochter und der Schwiegersohn lehnen dies ab.
Wir haben beide die Einschätzung, dass sie sich aus Angst vor der Wahrheit so verhalten, unbewusst dem Satz folgend, dass „nicht sein kann was nicht sein darf.“
Ich bete zu Gott, dass es niemals in meinem Leben ein elementares Thema geben wird, vor dem ich so viel Angst habe, dass ich es mit aller Macht zu leugnen versuche. Das muss sehr belastend und anstrengend sein.
der Beitrag hat seinen Vorsprung ausgebaut
Anzahl……… Datum ……………Titel
78………………29.09.19…………Flüchtlinge nehmen die Arbeitsplätze weg.
33………………02.10.19…………der Militärspaten
31………………29.09.19…………“Liebe Leute, ich habe meinen Vertrag gekündigt. …
28………………29.09.19…………Alles Kasperletheater!
27………………02.10.19…………Unsere Grundhaltung, Autoritäten gegenüber …
17………………30.09.19…………Flüchtlinge - der meistgelesene Beitrag
17………………03.10.19…………mehr Besonnenheit und Sachlichkeit bitte!
Wer ist bloß so interessiert an diesem Thema?
über Rassismus und die Individualität der Menschen
Entschuldigt bitte meine derbe Wortwahl. Mir ist gerade danach. 😎
Mein ehemaliger Kollege ist ein Arschloch, wie bereits erwähnt. Er kommt aus Syrien und ist seit drei Jahren im Land. - Man könnte also sagen, er ist ein syrisches Arschloch - oder ein Arschloch syrischer Abstammung. (Ich überlege gerade, welche Formulierung wohl politisch korrekter ist. 😎)
Wie ich darauf komme? Nach einer meiner Entscheidungen, die zum Nachteil zweier seiner Landsleute war, hat er angefangen über mich herzuziehen. Einen Monat hat er mit seinen, von meiner Entscheidung betroffenen, Landsleuten zusammengesessen und behauptet ich sei rassistisch, menschenfeindlich und hätte mit zwei Bewohnern geschlafen.
Er ist nationalistisch, hält sein Land und dessen Kultur für besser als alle anderen.
Und er ist rassistisch. Araber haben eindeutig Privilegien bei ihm, während er Afrikaner umd Pakistanis abwertend behandelt.
„Die Menschen sind unterschiedlich.“, hat mein Vater immer gesagt. Dieser Satz trifft auch auf Syrer zu. Einer der Dutzend Männern aus diesem Land, die in der Unterkunft leben, steht noch mit „dem Arschloch“ in Kontakt. Alle anderen haben sich von ihm distanziert.
Einen von ihnen habe ich morgens häufig am Zug getroffen. Er pflegt gute Beziehungen zu seinen afrikanischen Arbeitskollegen. An einem Morgen hat er mir erzählt, der Inhaber ihrer Firma, ein Türke, sei ein Rassist. Er bevorzugt seine Landsleute und behandelt alle anderen schlechter.
Was sagt uns das?
Die Menschen sind unterschiedlich, es gilt zu differenzieren und Rassismus gibt überall, würde ich sagen.
es vergammelt unsere Nahrung
Auf der Obstwiese, auf der ich letztes Wochenende pflücken war, vergammeln die Äpfel und Birnen.
Eine andere Teilnehmerin, in deren Gegend es sehr viele wilde Bäume gibt, sagt das Gleiche. Sie vermutet, dass es für die Menschen einfacher ist, die Früchte im Geschäft zu kaufen. Schöner sind sie auch, haben keine Stellen und/oder Würmer.
internet-selbstdiagnose „fällt aus wegen iss‘ nicht“
es ist doch „immer wieder lustig“, wie „mensch“ im allgemeinen und
*wartet.auf.ihre.seele* im speziellen „so tickt“.
im laufe der zeit trifft man immer mal wieder leute, die sich bei beschwerden „quer durch‘s internet lesen und dann eine klare diagnose und einen fertigen therapieplan“ mit zum arzt nehmen. ich wusste nie, was ich von diesen vorgehen halten soll - bis vor zehn minuten.
seit ungefähr einem monat habe ich undefinierbare schmerzen, mal hier und mal da im ganzen körper. meine mutter meinte, ich solle bei einem arztbesuch auf eine krankheit ansprechen, die sie seit 50 jahre begleitet.
ich habe gerade mal nach dieser krankheit recherchiert und symptombeschreibungen mit den meinigen verglichen - und dieses vorhaben nach fünf minuten wieder sein lassen.
diese spekulationen sind vor allem dazu angetan, sich selber verrückt zu machen, so meine spontane erkenntnis (wobei bei solchen themen natürlich jeder seinen eigenen weg finden muss). erst einmal brauche ich eine diagnose und dann kann ich weitersehen. (um auch hier spekulationen und ratschlägen am heutigen tage aus dem weg zu gehen, habe ich in meine symtome und die krankheit meiner mutter bewusst nicht näher beschrieben.)
so habe innerhalb kurzer zeit eine meinung zu der internetrecherche entwickelt - weil das thema mich selber betrifft. diese art der entscheidungsfindung hatte ich schon häufiger.
mehr Besonnenheit und Sachlichkeit bitte!
Wenn Situationen schwierig werden ist es wichtig ruhig zu bleiben, die nächsten Schritte gut abzuwägen und möglichst klug zu handeln, um „aus dem Schlamassel“ wieder heraus zu kommen. Besonnenheit ist das Gebot der Stunde.
Unsere gesellschaftliche Situation ist in bestimmten Bereichen momentan schwierig. (Wobei sie, im internationalen Vergleich, Gold ist. Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen.) Ich denke es gilt auch hier, besonnen zu reagieren.
Dies bedeutet für mich u.a., „Schnellschüsse“ bei der Beurteilung der Lage zu unterlas-sen.
Simplifizierung der gesellschaftlichen Probleme und ihren Ursachen werden diesen nicht gerecht. Lösungsansätze bauen auf die vorangegangene Problemanalyse auf. Insofern ist eine differenzierte Problemermittlung Voraussetzung für adäquate Lösungsstrategien. Je angemessener diese sind, umso erfolgsversprechender sind sie.
Werden verkürzte Erklärungsmuster zudem publiziert, können sie in der öffentlichen Wahrnehmung falsche Bilder erzeugen.
Ich bin zudem der Meinung, dass bestimmte Themen z.Zt. sehr emotionalisiert werden. Eine sachlichere Betrachtungsweise halte ich für zielführender.
Mehr Sachlichkeit wünsche ich mir auch in der politischen Diskussion. Auf Argumente des politischen Gegners mit Beleidigungen zu reagieren oder sich in Kränkungen zurück zu ziehen halte ich für Verhaltensmuster, die einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig sind.
>> Auf der einen Seite wird immer hemmungsloser beleidigt, auf der anderen Seite wird eine, wie ich finde zunehmend überzogene, political correctness gepflegt. Das ist ein Trend, den ich gesamtgesellschaftlich beobachte und ziemlich „schräg“ finde. <<
Auch das Vorgehen politische Kontrahenten zu ächten, mit Schmähkritik zu überziehen und letztendlich ausschließen zu wollen, trägt nach meiner Einschätzung nicht zur Befriedung der gesellschaftlichen Situation bei. Es führt lediglich dazu, dass diese sich immer weiter in eine Opferrolle gedrängt fühlen und die Frontenbildung zunimmt. Bei allen Reaktionen auf politische Gegenspieler ist zudem zu bedenken, dass diese auch zur Meinungsbildung in deren Anhängerschaft beitragen.
Zielführender ist in meinen Augen, die anderen Parteien ernst zu nehmen in eine inhalt-liche Diskussion zu gehen.
Ich wünsche mir eine Entwicklung hin zu einer politischen Diskussionskultur nach der Devise „Hart aber fair“.
Eine härtere Auseinandersetzungen in der Sache ist in meinen Augen in der jetzigen Situation unerlässlich. Für sie relevante Themen und Einstellungen sollten von allen Parteien klar benannt werden dürfen. Nur so fühlen sie sich ernst genommen und wir werden den Kernen unserer Probleme näher kommen.
Hierbei ist mir der Aspekt der Fairness sehr wichtig. „Schläge unter die Gürtellinie“ ha-ben, auch bei hart geführten Diskussionen, zu unterbleiben.
Noch Fragen? 😀
Guten Abend Ihr Polizeikritiker und -kritikerinnen, …
die Ihr über die Beamten abfällig redet und vielleicht auch schon Beleidigungen wie „Bul-lenschweine“ ausgesprochen habt. (In bestimmten Kreisen kann man mit dieser Haltung „punkten“, das weiß ich.)
Seit Ihr schon mal in einer bedrohlichen Situation gewesen? Ich meine eine Situation in der Ihr intuitiv wißt, dass sie Euch überfordert und in der eine leise Angst in Euch auf-steigt bei der Frage, was als nächstes passieren wird?
Ich war in den letzten Jahren vielleicht fünf/sechs Mal in solchen Situationen. Ihr könnt‘ Euch denken, um wessen Eintreffen ich jedes Mal sehr erleichtert und dankbar war.
Wen würdet Ihr in einer solchen Situation zur Hilfe rufen?
der Militärspaten
>> diesen Beitrag zu schreiben wird mir schwer fallen <<
Ich habe mir einen Bundeswehr-Klappspaten bestellt, er ist heute geliefert worden. Als ich beim Auspacken die derbe, stabile Machart und das Olivgrün sah, sträubte sich alles in mir.
Mit Anfang/Mitte 20 habe ich viele Dokumentationen über das Dritte Reich gesehen. (Den Grund für mein Interesse weiß ich nicht.) Durch sie habe ich eine tiefe Abneigung gegen Gewalt und Krieg entwickelt.
Seit 2015 arbeite ich mit Menschen, von denen ein Teil Krieg und/oder Folter mit Leib und Seele erfahren mussten. Seitdem kann ich meine Abscheu gegen diese Untaten kaum mehr in Worte fassen.
Krieg zerstört alles. Er zerstört …
das Zuhause;
die Lebensleistungen;
die Lebensplanungen;
die Lebensgrundlagen;
das Vertrauen unter den Menschen;
die seelische Unversehrtheit und
die körperliche Unversehrtheit.
>> Dies ist mein Eindruck als beobachtende „Randfigur“. Wenn jemand mich zu korrigieren oder ergänzen weiß möge er/sie das bitte tun. <<
In den letzten zwei Jahren sind mir vielleicht zehn/zwölf Lebensgeschichten zugetragen worden. Bei 80 von mir betreuten Menschen sind das relativ wenige Erzählungen.
Ein Grund dafür wird sein, dass mit Traumata die Symptomatik der Verdrängung durch das Unterbewusstsein verbunden ist. Die Betroffenen können über ihre Erlebnisse oftmals nicht sprechen. (Ich habe mal den Satz „Das Unterbewusstsein gibt nur so viel an Erinne-rung frei, wie die Seele verkraften kann.“ gehört. Vielleicht ist er in diesem Zusammen-hang ein brauchbarer Erklärungsansatz.)
Ein weiterer ist wohl die Erfahrung der Betroffenen, dass viele „Durchschnittsdeutsche“ (zu denen ich mich in diesem Fall auch zähle) mit den Erfahrungsberichten nicht umzu-gehen wissen.
Und dann gab es in meinem Arbeitsalltag so viel zu tun, dass selten genug Ruhe und Zeit für tiefgreifende Gespräche war.
Diese Umstände waren auf der anderen Seite meine Voraussetzung, diesen Job über-haupt machen zu können. Selbst bei nur einer Erzählung in der Woche hätte ich einen anderen Job gebraucht. Ihre Intensität und Häufigkeit hätten mich „umgehauen“.
Von den Vorerfahrungen der Männer habe ich z.B. durch Berichte im Rahmen des Asyl-verfahrens erfahren, durch Bemerkungen in Gesprächen oder eine Antwort auf die Frage „Können sie Unterhalt von einem Familiengehörigen beziehen?“, die in „irgendeinem Behördenpapier“ stand.
Wenn Männer erzählten „legten sie ihre Worte vor mir auf den Tisch“. Sie dramatisierten nicht, erwarteten keine bestimmte Reaktion von mir. Sie „legte ihre Worte vor mir auf den Tisch“. Ihre Erlebnisse sind für sie gewohnter Teil ihres Lebens.
Neben den klaren Worten ist es vor allem die mentale Verfassung mancher Männer ge-wesen, die auf mich wirkte. (Eine meiner ehemaligen Chefinnen hat mir seiner Zeit ein gutes Gespür für Stimmungen zugesprochen. In meiner Arbeit mit Menschen ist es mir oft eine große Hilfe - in manchen Situationen ist es ein Kreuz.)
Die Seelen mancher von ihnen sind „brüchig“. Man merkt es an ihrem Auftreten, an ihren Stimmen, an roten Augen, an der Unmöglichkeit, es lange in Gesellschaft auszuhalten.
Die Gedanken sind z.T. durcheinander und/oder es fehlt an Konzentrationsfähigkeit. (Beratungen, bei denen die Informationen nur Stück für Stück und/oder durch mehrma-lige Wiederholungen aufgenommen werden konnten, waren eine große Geduldsaufgabe für mich.)
Vergesslichkeit soll u.a. ein Symptom von Depressionen sein. Bei einem der Bewohner war sie ein ständiger Begleiter.
Und dann gab es die sich alle zwei/drei Monate wiederholende Bitte einer der Männer nach der Bestellung neuer Medikamente bei der ambulanten Psychiatrie. (Die leere Medikamen-tenpackung lag anschließend als Gedankenstütze zwischen meinen Papieren.) Mehrere Männer sind in psychiatrischer Behandlung, bekommen Medikamente.
Ergänzend möchte ich hinzufügen dass, neben den Vorerfahrungen aus den Heimatlän-dern und der Flucht, die unsicheren Zukunftsperspektiven und die schlechten Wohnbe-dingungen weitere seelische Belastungen darstellen.
Unsere Grundhaltung, Autoritäten gegenüber …
wird in der Beziehung zu unseren Eltern geprägt, so habe ich es gelernt. Wir übertragen die Elemente, die unsere Eltern-Kind-Beziehung ausgemacht haben und ihre Qualität in-tuitiv auf Autoritätspersonen, die uns in unserem späteren Leben begegnen - sei es
Lehrer, Trainer, Vorgesetzte …
Worte, die auf eine bestimmte Handlung abzielen, bekommen nach meiner Auffassung ihre Bedeutung durch ihre praktische Umsetzung. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Eltern, die nicht auf die Umsetzung ihrer Worte achten, ihren Kindern signalisieren, dass ihre Worte ohne Bedeutung sind. (Ich beziehe mich bei meinen Überlegungen auf meine Beobachtungen, die ich in dem Artikel „Alles Kasperletheater!“ vom 29. September fest-gehalten habe.)
>> An dieser Stele möchte ich betonen, dass ich mir einer wohl durchdachten pädago-gischen Haltung hinter dem Verhalten der Eltern bewusst bin. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es umso mehr Kraft kostet, je mehr man sein Verhalten kognitiv steuert.
Insofern möchte ich die Leistungen der Eltern nicht in Abrede stellen. <<
Wie gesagt, es steht eine durchdachte Grundhaltung hinter dem Verhalten der Eltern. Von außen betrachtet (Nicht mehr oder weniger habe ich letzten Samstag getan.) führt diese Haltung zu einer unterschiedlich stark ausgeprägten Reaktionsunfähigkeit der Eltern, mit der sie ihre eigenen Worte diskreditieren.
Mit dem, was Kinder zu Hause lernen, gehen sie in die Welt. Welche Vorstellungen haben nun Eltern, die das Eltern-Kind-Verhältnis in genannter Weise gestalten, von dem Ver-halten ihrer Kinder, Lehrern und späteren Vorgesetzten gegenüber? Wie, denken sie, wer-den ihre Kinder „draußen“ mit Anforderungen und Anweisungen umgehen?