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  • Dienstag, 14. April 2020
    verkommene Arbeitsmoral
    Diesen Typen

    habe ich gerade im Busch vor unserem Haus entdeckt.

    Wie ich feststellen musste, hat er seine Tour vom Sonntag abgekürzt und die nicht verteilten Schokoeier selber verdrückt. Nun ist ihm ziemlich übel, wie sich unschwer an seiner Gesichtsfarbe erkennen lässt.
    Das dämlich verschämte Grinsen hätte er sich auch "schenken" können, wenn Ihr mich fragt. Was ist bloß aus der Arbeitsmoral geworden?



    Sonntag, 29. März 2020
    Kneif mich bitte mal jemand!
    Heute hatte ich eine Videokonferenz mit drei Frauen, von denen ich mit einer gestern beim Fahrradaufpumpen hinterm Pissoirhäuschen eine Viertelstunde gequatscht habe.
    Die anderen beiden kannte ich noch gar nicht.

    Wenn ich noch zwei, drei Mal in die Videokonferenz gehe kann es sein, dass ich damit
    einer Orgagruppe angehöre.
    Diese wäre zuständig für eine lokale Hilfsgruppe, die online seit drei Wochen existiert und schon sage und schreibe 180 Mitglieder hat.
    Hätte mir jemand vor einem Monat von dieser Entwicklung erzählt, hätte ich an seinem Verstand gezweifelt.

    IN WELCHEM FILM SIND WIR GERADE? Wann wachen wir auf und stellen fest, dass der Status Quo eine kollektive Halluzination war?
    Antworten auf diese Fragen nehme ich gerne in den Kommentaren entgegen.



    Samstag, 28. März 2020
    "das Ding" mit den Mokassins des anderen
    Veränderte Bedingungen verändern den Gemütszustand der Menschen und damit auch ihre innere Sicherheit. Diese wiederum nimmt u.a. Einfluss auf die Fähigkeit zum strukturierten Denken und die Konzentration. Auch die Einschätzung von Situationen und der Machbarkeit anstehender Aufgaben wird beeinflusst.

    Das habe ich spätestens in der Zeit nach meinem Bandscheibenvorfall gelernt.
    Manche lernen es gerade.

    Mit jedem weiteren Menschen in schwieriger Situation, mit dem ich in Kontakt stand, habe ich "den Satz mit den Mokassins des anderen" (s.u.) etwas besser verstanden.

    Ich kann nicht mehr sagen, wie oft ich schnelle Ratschläge von Familienangehörigen und Freunden, "Professionellen" und Ehrenamtlichen aus dem Umfeld behinderter Menschen und Flüchtlingen und Arbeitslosen und … gehört habe. Oftmals klangen sie so, als müsse der Betreffende nur mal mit den Fingern schnippen und seine Probleme wären, in der für den Ratgeber - und somit universal einzig richtigen - Art und Weise gelöst.
    (Wobei es Blödsinn wäre zu behaupten, mir wären solche Ratschläge noch nie über die Lippen gekommen.)

    Vielleicht wird der eine oder andere schnelle Ratgeber in dieser Zeit etwas umsichtiger.



    "Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen,
    ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin."
    Indianisches Sprichwort