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  • Freitag, 27. März 2020
    Es gibt ein Gefühlschaos …
    bei meinen Nachbarn und bei mir als Ohrenzeugin.


    >> Die momentan stärkere Konzentration auf die Familie birgt Konfliktpotential. Gerade in Familien, die nicht gut "funktionieren", kann es zur Eskalation kommen. Die Zusammenhänge sind mit logischem Menschenverstand nachzuvollziehen, würde ich sagen.

    Bei meinen Nachbarn bin ich gerade Ohrenzeugin einer solchen Zuspitzung.
    (In diesem und jenem Beitrag habe ich bereits über sie geschrieben.)

    Heute Morgen bin ich von einem heftigen Weinen des Jungen aufgewacht. Der Kleine tut mir unendlich leid.

    Ich habe gerade mit einer Elternberatungsstelle telefoniert und mir Rat geben lassen.



    eine SOZIALpädagogin in Coronazeiten
    Wikipedia erklärt den Begriff SOZIAL wie folgt:
    "Stattdessen beschreibt der Begriff des Sozialen zunächst die Gruppe als Handlungsvoraussetzung."
    Als soziale Gruppe wiederum "gilt in Soziologie und Psychologie in der Regel eine Gruppe ab 3 Personen," **
    Im Beschluss von letzten Sonntag ist nun aber u.a. festgelegt worden, dass der "Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine oder mit einer weiteren Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet"*** ist.
    Von "minimum drei Personen" haben sie nichts gesagt.

    Das nenne ich mal gute Voraussetzungen zur Berufsausübung!
    Es wird Zeit, Kontakt zu Arbeitgebern aufzunehmen. Mal gucken was passiert.



    ** Link zur Begriffserklärung der "Sozialen Gruppe" auf Wikipedia
    *** Hier geht es zu dem Artikel "Was man noch darf - und was nicht" auf tagesschau.de



    Freitag, 27. März 2020
    Alter, was geht?
    Wie bereits erwähnt, habe ich in der Vergangenheit u.a. in der Behindertenhilfe gearbeitet. In den letzten Tagen habe ich häufiger an eine Äußerung eines Mannes mit hoher Querschnittslähmung gedacht.

    Er erklärte mir, er würde sich auf die Dinge konzentrieren, die er (oft mit Unterstützung) noch machen könne und nicht darauf, was nicht geht.
    Ich glaube es ist hilfreich, uns in der jetzigen Zeit der Einschränkung ein Beispiel an ihm zu nehmen.



    Mittwoch, 25. März 2020
    P. S. zum Thema Solidarität
    Das, was am Ende eine ernst gemeinte Wertschätzung signalisiert und überzeugt sind
    Taten, ist die Veränderung der Situation zum Wohle der Betroffenen.

    Wenn wir diese nicht umsetzen können wirkt alle verbale Lobhudelei lächerlich.
    Dann sollten wir lieber still sein.



    Unbedingte Solidarität mit unseren Pflegekräften!
    Solidarität heißt für mich …
    • zu versuchen, das Große und Ganze im Blick zu behalten und sich im Sinne der gemeinsamen Sache nützlich zu machen;
    • das Bemühen, die Bedürfnisse und Vorstellungen des anderen im Auge zu behalten;
    • den eigenen Vorteil hintenan zu stellen
    • und die eigene Risiko- und Konfliktbereitschaft wenn nötig an ihre Grenzen zu führen, um den anderen nicht "hängen zu lassen".

    Wenn ich hingegen lese, in welche Situation unsere Pflegekräfte gerade getrieben werden,
    fahre ich aus der Haut!!!

    Gerade jetzt
    müssen wir ihnen den roten Teppich ausrollen!

    Der Diebstahl von Masken und Desinfektionsmitteln,
    auf dass ihr Schutz nicht mehr gewährleistet ist, geht gar nicht!

    Empfehlungen, deren Umsetzung sie "ans Messer liefern würden",
    sind Verrat, Schläge in die Gesichter. So demoralisiert man Menschen!!!

    Wenn die Lage nicht so ernst wäre würde ich ihnen raten: "Leute, das oberste Gebot ist Euer Eigenschutz. Sorgt für Euch und geht nach Hause. Eure Mitmenschen haben keine andere Konsequenz als die Folgen Eurer Abwesenheit verdient."

    Was machen wir, wenn unser medizinisches Personal ausfällt???



    Wer einsam ist, der hat es gut, …
    Dieser Beitrag von froschfilm erinnert mich an ein Gedicht von Wilhelm Busch.
    Es lässt sich bald verstehen als ein Denkanstoß zum Perspektivenwechsel auf die Kontaktbeschränkungen, findet Ihr nicht?

    Der Einsame
    Wer einsam ist, der hat es gut,
    Weil keiner da, der ihm was tut.
    Ihn stört in seinem Lustrevier
    Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
    Und niemand gibt ihm weise Lehren,
    Die gut gemeint und bös zu hören.
    Der Welt entronnen, geht er still
    In Filzpantoffeln, wann er will.
    Sogar im Schlafrock wandelt er
    Bequem den ganzen Tag umher.
    Er kennt kein weibliches Verbot,
    Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
    Geschützt vor fremden Späherblicken,
    Kann er sich selbst die Hose flicken.
    Liebt er Musik, so darf er flöten,
    Um angenehm die Zeit zu töten,
    Und laut und kräftig darf er prusten,
    Und ohne Rücksicht darf er husten,
    Und allgemach vergißt man seiner.
    Nur allerhöchstens fragt mal einer:
    Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
    Ich dachte längst, er wäre tot.
    Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
    Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
    Worauf denn auch der Satz beruht:
    Wer einsam ist, der hat es gut.