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Warten bis die Seele nachkommt …
>> war mein erster Blogtitel. Meine Inspiration zu diesem Titel war folgende Geschichte:
„Ein europäischer Biologe hatte für eine Himalaja- Expedition eine Gruppe indischer Träger angeheuert. Der Forscher war in großer Eile, denn er wollte schnell an sein Ziel kommen. Nachdem die Gruppe den ersten großen Pass überschritten hatte, erlaubte er ihnen eine kurze Rast. Nach einigen Minuten rief er aber wieder zum Aufbruch. Die indischen Träger blieben aber einfach auf dem Boden sitzen, als hätten sie ihn gar nicht gehört. Sie schwiegen und ihr Blick war zu Boden gerichtet. Als der Forscher die Inder schärfer aufforderte, weiterzugehen, schauten ihn einige von ihnen verwundert an. Schließlich sagte einer: "Wir können nicht weitergehen. Wir müssen warten, bis unsere Seelen nachgekommen sind." Indische Geschichte.
Während meine Seele mich langsam einholt kommen mir Gedanken zum Erlebten, die ich hier aufschreiben möchte.
>> Mittlerweile ist meine Seele nachgekommen. Es passiert so viel, das sich nach Aufbruch anfühlt, dass es an der Zeit für einen neuen Blog- und Nicknamen ist.
wartet.auf.die.seele am 27. September 19
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Mir kommt das hiesige heutige Leben so vor, als werde niemandem mehr Zeit gelassen, die Seele nachkommen zu lassen. Das mag ein Grund sein dafür, dass die moderne Westwelt so seelenlos und verwirrt scheint. Wie in meinen Beiträgen
»Sei still!« oder auch
»Der tut nichts, der will nur schlafen« sich wahrscheinlich schon andeutet, halte ich das Sich-Zeit-Nehmen für eine existenzielle Fähigkeit, die in den (Grund-)Schulen schon gelehrt werden sollte.
Das liest sich wie Eigenwerbung, war aber definitiv nicht so gemeint!
ZITAT: „(…) war aber definitiv nicht so gemeint!“
Hätte ich jetzt auch gesagt. 😎
Du machst Dir über das, was gesellschaftlich „um uns herum“ passiert Gedanken und investierst Herzblut und Köpfchen in Deine Beiträge. Das ist genau der Grund, weshalb ich mich freue Deinen Blog gefunden zu haben. Und weil Du „so tief in Deinen Blogbeiträgen steckst“, hast Du sie hier zitiert, richtig?
Du hast Dich gestern zwei Mal bei mir entschuldigt. Deshalb werde ich Dir jetzt etwas zu meiner Grundhaltung schreiben.
Wie Du wahrscheinlich schon gelesen hast, habe ich in letzten zwei Jahre die meiste Zeit mit 80 Männern aus „aller Herren Länder“ verbracht. Hätten wir alle mitein- ander kein gegenseitiges Wohlwollen und die Bereitschaft, die Nachricht hinter den Worten des anderen (und damit unser Gegenüber) verstehen zu wollen, an den Tag gelegt, hätten wir wahrscheinlich jeden zweiten Tag „Krieg“ gehabt.
Du brauchst bei mir keine Bedenken zu haben, dass ich Worte auf die Goldwaage lege oder mich schnell persönlich angegriffen fühle, ok?
Schön, dass du das so klar auf den Punkt bringen kannst. Ich habe viel Ambivalenz erlebt (und kann damit auch grundsätzlich recht gut umgehen), bin aber andererseits überhaupt kein Freund des Zwischen-den-Zeilen-lesen-Müssens.
In diesem Sinne: OK! :)
Und:
weil Du „so tief in Deinen Blogbeiträgen steckst“, hast Du sie hier zitiert, richtig?
Richtig, beziehungsweise weil mir die darin angesprochenen Themen so am Herzen liegen.