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  • Samstag, 28. September 2019
    „Macht und Gewalt - tabuisierte Realitäten in der Behindertenhilfe“
    Eine Empfehlung zu dem Buch von Udo Sierck mit dem oben genannten Titel ist mir dieser Tage besonders aufgefallen. Mein Erfahrungsbericht zu diesem Thema lies sich auf der entsprechenden Internetseite nicht hochladen, weshalb Ihr ihn im Anschluss findet.

    „Ich habe vor bald 20 Jahren in einem großen Behindertenheim in unserer Großstadt gearbeitet. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich die Schilderungen Herrn Siercks bestätigen.
    Zwar habe ich keine körperliche Gewalt sondern „lediglich“ subtile Formen des Macht-missbrauchs an den behinderten Menschen erlebt, jedoch waren diese für körperlich Abhängige furchtbar genug. Es gab Wohngruppen (jeweils 10 - 12 behinderte Menschen und genauso viele MitarbeiterInnen in einem weitestgehend geschlossenen Organisationsrahmen), in denen Angst herrschte.

    Ob das Verhalten der Mitarbeiterinnen Vertrauen schuf oder Angst verbreitete hing stark von den Charakteren der einzelnen MitarbeiterInnen ab. Auf „meiner Wohngruppe“ wurden ungefähr die Hälfte von ihnen von guten moralischen Wertemaßstäben geleitet was sich, im Kontakt zu den Bewohnern, positiv auswirkte.
    Dann gab es die anderen Kollegen, deren Verhalten (nach meiner Wahrnehmung sehr unreflektiert) von niederen Beweggründen wie Machtgier bestimmt wurde. In diesem Zusammenhang finde ich den Satz „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“ von Abraham Lincoln sehr passend.

    Ein zweites Sprichwort, dass ich gerne zitieren möchte, lautet „Der Fisch stinkt vom Kopfe her.“ - sprich: eine Gruppen- oder Organisationsstruktur und -atmosphäre wird von den Führungsköpfen geprägt.
    Im Falle „meiner“ Wohngruppe war die führenden Personen eine mit ihrer Lebenssituation unzufriedene Wohngruppenleitung, die den behinderten Menschen mit Verachtung begegnete und ein Heimleiter, der Problemthemen aus dem Weg ging (An einzelnen Bemerkungen konnte ich erkennen, dass er die Situation durchaus erkannt hatte.). Diese Führungspersonen haben den dummen, machtgierigen Kollegen durch ihr Vorbildverhalten und der stillen Duldung der Unterdrückung, die nonverbale Erlaubnis für ihr Verhalten gegeben.

    Resümierend ziehe ich folgenden Schluss:
    Tendenziell problematisch finde ich Einrichtungen, in denen Personengruppen mit einer geringen gesellschaftlichen Anerkennung und Lobby und weitestgehend ohne gesellschaftliche Kontrolle untergebracht werden. Solche Rahmenbedingungen geben Betreuungspersonal in Machtpositionen, das dazu neigt, sich von niederen Beweggründen leiten zu lassen, Freiraum für ihr Tun.“



    „Seinen Platz im Leben finden!“ …
    Dies war der Titel des neusten Gedankenimpulses der Chrristoffel-Blindenmission, den ich ein Mal im Monat per Mail bekomme.

    Weiter heißt es:
    „Mein Papa sagt:
    Der Sinn des Lebens besteht darin, deine Gabe zu finden.
    Der Zweck des Lebens ist, sie zu verschenken.
    Pablo Picasso
    (…)
    Fragen Sie sich:
    Was will ich wirklich?
    Welche Tätigkeit erfüllt mich so, dass ich ganz darin aufgehe?
    Verfolge ich womöglich Ziele, die eigentlich nicht meine eigenen sind?
    Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?
    Wie könnte ich die Welt ein Stück besser machen?“

    Soll ich Euch mal was sagen? Ich habe mir meine Lebenssituation in Bezug auf diese Fragen angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich auf einem guten Weg bin.

    Wie geht es Euch mit diesen Fragen? Ich bin gespannt auf Eure Antworten.



    die Gewöhnung an Einschränkungen
    2012 hatte ich einen Bandscheibenvorfall. Mein rechter Unterschenkel und Fuß waren taub und ich konnte die Zehen nicht mehr heben. Ich bin operiert worden.

    Heute beim Duschen ist mir mal wieder die Taubheit des Fußes bewusst geworden und ich habe versucht, an das Körpergefühl vor dem Vorfall zurück zu denken. Ich konnte mich nicht erinnern.
    Es geht sehr schnell, dass sich ein Mensch an veränderte Konstitution gewöhnt, als wäre sie schon immer da gewesen, stimmt‘s? Habt Ihr eine solche Erfahrung auch schon gemacht?
    Ich finde diese Mechanismen der Natur faszinierend.



    Warten bis die Seele nachkommt …
    >> war mein erster Blogtitel. Meine Inspiration zu diesem Titel war folgende Geschichte:

    „Ein europäischer Biologe hatte für eine Himalaja- Expedition eine Gruppe indischer Träger angeheuert. Der Forscher war in großer Eile, denn er wollte schnell an sein Ziel kommen. Nachdem die Gruppe den ersten großen Pass überschritten hatte, erlaubte er ihnen eine kurze Rast. Nach einigen Minuten rief er aber wieder zum Aufbruch. Die indischen Träger blieben aber einfach auf dem Boden sitzen, als hätten sie ihn gar nicht gehört. Sie schwiegen und ihr Blick war zu Boden gerichtet. Als der Forscher die Inder schärfer aufforderte, weiterzugehen, schauten ihn einige von ihnen verwundert an. Schließlich sagte einer: "Wir können nicht weitergehen. Wir müssen warten, bis unsere Seelen nachgekommen sind." Indische Geschichte.

    Während meine Seele mich langsam einholt kommen mir Gedanken zum Erlebten, die ich hier aufschreiben möchte.

    >> Mittlerweile ist meine Seele nachgekommen. Es passiert so viel, das sich nach Aufbruch anfühlt, dass es an der Zeit für einen neuen Blog- und Nicknamen ist.