• Archiv

    • April 2024
      Mo
      Di
      Mi
      Do
      Fr
      Sa
      So
       1 
       2 
       3 
       4 
       5 
       6 
       7 
       8 
       9 
      10
      11
      12
      13
      14
      15
      16
      17
      18
      19
      20
      21
      22
      23
      24
      25
      26
      27
      28
      29
      30
       
       
       
       
       
       
       
  • RSS

  • Sonntag, 26. April 2020
    das "Outsourcing" bestimmter Mitmenschen
    Es sind die eigenen Kinder, deren Gesellschaft bei vielen nichts Selbstverständliches mehr zu sein scheint, weshalb sie jetzt über fehlende externe Betreuung klagen.

    Dieses "Outsourcing" findet im Regelfall statt …
    • mit unseren Kindern;
    • mit unseren alten Menschen;
    • mit unseren behinderten Menschen und,
    • ach ja, mit manchen unserer Hunde, die im Arbeitsalltag mittlerweile auch "extern bespasst" werden. (Die Liste darf gerne ergänzt werden.)

    Ich weiß um die Härte meiner Worte, wenn ich in diesem Zusammenhang von einer
    Entartung unserem Gemeinschaftslebens schreibe.



    Mittwoch, 15. April 2020
    Vergleich von Unterbringungsgrößen
    Nach diesem Gesetz habe ich gerade in einem anderen Zusammenhang recherchiert:

    " § 6 Anforderungen an die Zwingerhaltung
    (1) Ein Hund darf in einem Zwinger nur gehalten werden, der
    1. dem Hund entsprechend seiner Widerristhöhe folgende uneingeschränkt benutzbare Bodenfläche zur Verfügung stehen, wobei die Länge jeder Seite mindestens der doppelten Körperlänge des Hundes entsprechen muss und keine Seite kürzer als zwei Meter sein darf:
    Widerristhöhe cm Bodenfläche mindestens qm
    bis 50 6
    50 bis 65 8
    über 65 10"**


    > > > Im Vergleich hierzu stehen einem Flüchtling 6 - 7 qm zu. ***


    Quellen:
    ** Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz. Tierschutz-Hundeverordnung.
    hier der Link , Rev. 12.12.2013.

    *** PRO ASYL. Kay Wendel. Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland. (…).
    Tabelle 15: Status der Mindeststandards, Mindestwohnfläche, (…). Seite 39.
    hier der Link . Rev. August 2014.



    Samstag, 28. März 2020
    "das Ding" mit den Mokassins des anderen
    Veränderte Bedingungen verändern den Gemütszustand der Menschen und damit auch ihre innere Sicherheit. Diese wiederum nimmt u.a. Einfluss auf die Fähigkeit zum strukturierten Denken und die Konzentration. Auch die Einschätzung von Situationen und der Machbarkeit anstehender Aufgaben wird beeinflusst.

    Das habe ich spätestens in der Zeit nach meinem Bandscheibenvorfall gelernt.
    Manche lernen es gerade.

    Mit jedem weiteren Menschen in schwieriger Situation, mit dem ich in Kontakt stand, habe ich "den Satz mit den Mokassins des anderen" (s.u.) etwas besser verstanden.

    Ich kann nicht mehr sagen, wie oft ich schnelle Ratschläge von Familienangehörigen und Freunden, "Professionellen" und Ehrenamtlichen aus dem Umfeld behinderter Menschen und Flüchtlingen und Arbeitslosen und … gehört habe. Oftmals klangen sie so, als müsse der Betreffende nur mal mit den Fingern schnippen und seine Probleme wären, in der für den Ratgeber - und somit universal einzig richtigen - Art und Weise gelöst.
    (Wobei es Blödsinn wäre zu behaupten, mir wären solche Ratschläge noch nie über die Lippen gekommen.)

    Vielleicht wird der eine oder andere schnelle Ratgeber in dieser Zeit etwas umsichtiger.



    "Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen,
    ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin."
    Indianisches Sprichwort



    Mittwoch, 25. März 2020
    P. S. zum Thema Solidarität
    Das, was am Ende eine ernst gemeinte Wertschätzung signalisiert und überzeugt sind
    Taten, ist die Veränderung der Situation zum Wohle der Betroffenen.

    Wenn wir diese nicht umsetzen können wirkt alle verbale Lobhudelei lächerlich.
    Dann sollten wir lieber still sein.



    Unbedingte Solidarität mit unseren Pflegekräften!
    Solidarität heißt für mich …
    • zu versuchen, das Große und Ganze im Blick zu behalten und sich im Sinne der gemeinsamen Sache nützlich zu machen;
    • das Bemühen, die Bedürfnisse und Vorstellungen des anderen im Auge zu behalten;
    • den eigenen Vorteil hintenan zu stellen
    • und die eigene Risiko- und Konfliktbereitschaft wenn nötig an ihre Grenzen zu führen, um den anderen nicht "hängen zu lassen".

    Wenn ich hingegen lese, in welche Situation unsere Pflegekräfte gerade getrieben werden,
    fahre ich aus der Haut!!!

    Gerade jetzt
    müssen wir ihnen den roten Teppich ausrollen!

    Der Diebstahl von Masken und Desinfektionsmitteln,
    auf dass ihr Schutz nicht mehr gewährleistet ist, geht gar nicht!

    Empfehlungen, deren Umsetzung sie "ans Messer liefern würden",
    sind Verrat, Schläge in die Gesichter. So demoralisiert man Menschen!!!

    Wenn die Lage nicht so ernst wäre würde ich ihnen raten: "Leute, das oberste Gebot ist Euer Eigenschutz. Sorgt für Euch und geht nach Hause. Eure Mitmenschen haben keine andere Konsequenz als die Folgen Eurer Abwesenheit verdient."

    Was machen wir, wenn unser medizinisches Personal ausfällt???



    Sonntag, 22. März 2020
    Kommunikationsverhalten nach fetten Jahren
    • Gut gegendert?
    • Ein Maximum an Toleranz signalisieren, Wertungen sind tabu
    • Unter keinen Umständen als rechtslastig zu interpretieren
    • Schonungsvolle Meinungsäußerung, es könnte sich jemand verletzt fühlen
    • Mit sehr freundlichem Gesichtsausdruck - ❤️ ❤️
    • Jede Silbe hat den gesellschaftlichen Status zu repräsentieren
    • Selber schnell in die Kränkung fallend
    • Die Goldwaage immer parat - egal wer spricht, es hat interpretiert zu werden
    Dieses Kommunikationsverhalten habe ich, vor allem in städtischen Akademikerkreisen, in den letzten Jahren zunehmend beobachtet.
    Dabei kam mir so manches Mal der Gedanke, dass wir gesamtgesellschaftlich schon viele fette Jahre haben. Manche Menschen brauchten sich über keine maßgeblicheren Themen Gedanken machen.

    Das ändert sich wohl gerade.



    Donnerstag, 6. Februar 2020
    Und die Moral von der Geschicht der Thüringenwahl?
    Da sollte sich doch mal jede und jeder der Damen und Herren Politiker an die eigene Nase fassen und überlegen, was Ihnen
    Anstand,
    Haltung und
    die Vertretung eigener Überzeugungen
    noch wert ist.

    Eine solche Zäsur hätte für mich einen echten Nährwert.
    Anstatt dessen gibt es wohl wieder Palaver, Schuldzuweisungen und Vorwürfe.
    - Wobei dererlei Reaktionen mit Anstand und Haltung für mich wiederum nichts zu tun
    haben.



    Führungsqualitäten
    Sehr geehrte Damen und Herren Volksvertreter und -vertreterinnen,

    um "dern Bürger" ernst nehmen zu können und von ihm im besten Falle anerkannt zu werden ist es meines Erachtens erforderlich, sich von der u.U. vorhandenen eige­nen Eitelkeit und dem aufwertenden Bewusstsein, einer anerkannteren sozialen Gruppe als "der Bürger" anzugehören, zu befreien. Es ist der, für den einen oder anderen beängstigende, Schritt zu gehen, sich auf Menschen mit ungewohnten gruppenspezifischen Habitus
    EINZULASSEN.

    Diese Sinneswandlung ist meines Erachtens Voraussetzung einer grundlegenden Achtung des Gegenübers, ohne die eine ernstgemeinte Würdigung seiner Fähigkeiten und Leistungen nicht möglich ist.
    Es geht um Fähigkeiten und Leistungen die den anderen befähigen, das Leben jeden
    Tag aufs Neue zu bestehen, für den Unter­halt zu sorgen, den Kindern Gottvertrauen,
    Selbstvertrauen und eine moralische Orien­tierung mitzugeben und Probleme zu überwinden. Ich durfte großartige Lebensstrategien von Men­schen kennenlernen, von denen ich es nicht erwartet hatte.

    Die Erkenntnisse dieser Gespräche können Grundlagen BRAUCHBARER HANDLUNGSSTRATEGIEN werden.
    Bevor Sie darauf hoffen können, dass "der Bürger" Ihre Pläne ernst nimmt und an sie glaubt, müssen Sie dies selber tun.
    In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, sich nicht zu verbalen Schnellschüssen verleiten zu lassen. Wohl überlegte Entscheidungen, aus für Sie guten Gründen getroffen, geben Ihnen die größtmögliche Sicherheit diese am Ende, u.U. auch gegen Widerstände, zu vertreten.
    Apropos Widerstände: Um als Führungskraft, der Sachlage entsprechend, die bestmöglichen Entscheidungen treffen zu können, ist eine innere Unabhängigkeit wichtig.
    Diese sollte frei sein vom Einfluss durch Lobbyisten wie von der Angst vor Widerständen.
    "Wer Angst vor Gegenwind hat kann keine Entscheidungen treffen." ist eine meiner Grundsätze.

    SEIEN SIE DABEI EHRLICH UND AUTHENTISCH. Diese Haltung verspricht am ehesten einen längerfristigen Bestand.
    Zu dieser Ehrlichkeit gehört auch, sich von anderen Auffassungen überzeugen und entschuldigen zu können. Eine ernstgemeinte Entschuldigung ist ein großes Zeichen von Respekt.

    Und VERSPRECHEN SIE NICHT ZU VIEL. Je enttäuschter und von schlechten Erfahrungen geprägter der Adressat Ihrer Worte ist, umso schwerer werden Sie ihn erreichen.
    Sie haben sich zu beweisen. dem Grundsatz "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
    (1. Johannes 2,1-6) folgend.
    "BACKEN SIE VERBAL KLEINE BRÖTCHEN UND ÜBERZEUGEN SIE DURCH EIN ERNSTGEMEINTES ENGAGEMENT." ist in diesem Zusammenhang mein Rat.

    EINE FÜHRUNG HAT IN ERSTER LINIE "ZU LIEFERN", DEN SCHUTZBEFOHLENEN ZUZUARBEITEN.

    Dies sind vorerst meine Empfehlungen zu diesem Thema.

    Bei weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    wartet.nicht.mehr



    die AfD - Resümee eines Vortrages
    Gestern war ich auf einer Veranstaltung, in der es um die zunehmend rechte Orientierung eines Teils unserer Bevölkerung ging. Es wurde die Frage nach dem „Warum?" gestellt und, auf rechts orientierte Mitglieder des einladenden Krei­ses bezogen, Überlegungen angestellt, was die Organisation gegen diese Tendenzen tun könne.

    Der Schwerpunkt des Vortrages lag auf der Ursachenanalyse. Die meisten der nun folgenden Argumente werden Euch bekannt sein. Aus später erläutertem Grund macht es für mich dennoch Sinn, sie folgend noch einmal zu benennen.

    Ursachen
    • Die Schere zwischen armen und reichen Bevöl­kerungsschichten geht immer weiter ausein­ander.
    • Bis hin zur unteren Mittelschicht kommt es zu einer Geldknappheit.
    • Die finanzielle Not, eine Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse sowie die Angst vor Arbeits­losigkeit führt zu Existenzängsten und Sorgen um einen Statusverlust. (Die Anstellung von Leih- und Vertragsarbeitern würde aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen, sondern diene ausschließlich ­der Einschüchterung der Belegschaft, wie der Dozent erläuterte.)

    Reaktionen der AfD
    • Sie signalisiert Verständnis für diese Sorgen.
    • Sie bietet (Pseudo-) erklärungen an.
    • Es werden Sündenböcke benannt. (So kam es zu einen Gefühl von Erhabenheit
      kommen wenn jemand, der sich an den unteren Rand der Gesellschaft gedrängt fühlt, mit einen verächtlichem Blick auf noch unterprivi­legierte Menschengruppen blicken kann.)
    • Für ihre Argumentationszusammenhänge greift die AfD alte Feindbilder auf und vertritt rassistische, antisemitische und andere menschenverachtende Theorien (wie z.B. jene, dass Arbeitslose an ihrer Situation selber Schuld seien), die von einem Teil der Bevöl­kerung auch parteiunabhängig vertreten würden.
    • Ein sehr wichtiges Medium der Propaganda sind Internetplattformen. Sie werden in­tensiv und mit einer starken Wirkung genutzt.

    Hintergründe
    • Im Vergleich zu den 20er Jahren, in der die NSDAP groß geworden ist, findet der Zulauf zur AfD in einer „ökonomischen Schönwetterperiode" statt, wie der Dozent ausführte.
    • In Bezug auf die "finanzielle Talfahrt" bestimm­ter Bevölkerungsschichten stellte der Vor­tragende fest, der Rechtspopulismus würde nicht von den Verlierern von gestern, sondern von jenen von morgen getragen werden.
    • Ergänzend führte er an, Rebellionen seien auch in früheren Zeiten von der Mittelschicht ausgegangen.
    • Es gäbe in der heutigen Zeit "eine Pogromstimmung unter den Arbeitern, die keinen Adres­saten habe".
    • Generell ist rechtsextremistisches Gedankengut iin allen Schichten der Bevölkerung zu finden. Bil­dungsfernere Mitbürger sind lediglich freier darin, diese offen zu äußern.
    • Die Hemmschwelle zur Äußerung rechter Positionen in die Öffentlichkeit sinkt zusehends UND ZUHÖRER RECHTSORIENTIERTER ÄUSSERUNGEN SCHWEIGEN OFTMALS. (Sch... Gruppendynamiken! Diese Phänomene kommen immer wieder zum Tragen. Ich denke, zu ihnen werde ich zu gegebener Zeit einen eigenen Beitrag schreiben.)

    Überlegungen zu einen klugen Umgang mit dieser Situation wurden an diesem kaum Beachtung geschenkt.

    ——————————————

    Als ich mit den Schreiben dieses Beitrages be­gonnen habe dachte ich, was auch gestern
    nach der Veranstaltung mein erstes Resümee war: „Die genannten Gründe sind schon unzäh­lige Male genannt worden. Was hat die Ver­anstaltung also für einen Erkenntnisgewinn - und welcher kann mit dem Bloggen dieses Beitrages verbunden sein?"

    Nachdem nurn alle gestern genannten Argumente, die mir aufgefallen waren, noch einmal zu­sammengetragen sind kann ich sagen, dass mir eine erneute Bewusstwerdung der Gründe für die momentan Entwicklung sehr gehol­fen hat.

    Bei der Etablierung sozialarbeiterischen Hilfen kommt es keinesfalls auf deren Quantität
    an. Das A und 0, um ein Chance auf eine Wirksamkeit zu haben, ist ihre Passgenauig­keit. Dies ist ein Mantra in meinem Arbeitsfeld.

    Und auch bei der Diskussion um die Frage, wie den rechtsorientierten Tendenzen zu begegnen ist, halte ich den Fokus auf die Passgenauigkeit unserer Reaktionen für elementar wichtig.
    Motor dieser Entwicklung sind große Ängste und das Gefühl, nicht gehört und verstan­den zu werden.
    Warum scheint in erster Linie die AfD "die Kunst zu beherrschen", ein Gefühl von Verständnis zu trans­portieren und Mitstreiter für die Umsetzung (vermeintlicher) Lösungsansätze zu gewinnen?

    Welches Vorgehen, gerade unserer politischen Führung, ich für ratsam halte, werde ich im Beitrag "Führungsqualitäten" erläutern.



    Donnerstag, 2. Januar 2020
    Flüchtlingsunterkünfte - was niemand sehen will
    Genauso, wie ich subtilen Machtmissbrauch in Behindertenheimen gesehen habe,

    habe ich Rassismus unter Kollegen in der Flüchtlingshilfe gesehen.
    Ich habe Kolleginnen gesehen, die Flüchtlinge wegen Kleinigkeiten zusammengeschriehen haben.
    Ich habe junge Hausmeisterkollegen gesehen die angeboten haben, mit einem diskutierenden Flüchtling "hinter das Haus zu gehen" und
    ich habe Sicherheitsleute gesehen, die aus Unsicherheit übertriebenes Machtgehabe an den Tag gelegt haben.



    Wenn Meldungen über eine Eskalation in einer Unterkunft in der Zeitung stehen fragt niemand nach den Begleitumständen.

    Und es fragt auch niemand,
    wie lange die Bewohner diese stillschweigend
    und mit hohem Maß an Selbstdisziplin ertragen haben,
    bevor es zu der Eskalation kam.