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  • Sonntag, 8. Dezember 2019
    das schleichende Gift der Lüge
    Ich bin noch nie so viel und so dumm angelogen worden wie in den letzten zwei Jahren.
    Dabei kann ich die Zahl der Bewohner (Flüchtlinge "meiner" Unterkunft), die mir die Unwahrheit gesagt haben, an einer Hand abzählen. Falschheit in größerem Maße ist mir von anderen Seiten begegnet.

    Wie wohl jeder von uns hatte ich im Laufe der Zeit gelernt hinter die Kulissen zu schauen. Ich kannte "das Spiel" und wusste "die Protagonisten" einzuschätzen.

    >> Im Umgang mit "allen guten Geistern", die mir im Laufe der Zeit begegnet sind, habe ich mir angeeignet, mich meinem Gegenüber im Hier und Jetzt zu widmen. Ich habe ein Bestreben, ihm bestmöglichst gerecht zu werden.

    Eine vollkommen andere Sache war es, wenn jemand "auf die Bühne meines Büros trat und seinen (verlogenen) Auftritt zum Besten gab". Im gleichen Moment gingen bei mir im Geiste "die Rollläden herunter", kurz darauf wendete ich mich reflexartig ab.
    Ich war an­ge­wi­dert. Der Betreffende hatte in dieser Situation nicht die Spur einer Chance, meine Achtung und Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Auf wikipedia habe ich folgende Ausführung zur Falschheit gefunden. Sie beschreibt deren Wesen nach meinem Empfinden sehr gut.:

    Falschheit steht für:
    das Gegenteil der Echtheit
    das Gegenteil der Ehrlichkeit
    das Gegenteil der Korrektheit (Logik)
    das Gegenteil der Richtigkeit
    das Gegenteil der Wahrhaftigkeit
    das Gegenteil der Wahrheit

    Ich verwehre mich der Lüge so gut ich kann. Eine längere Auseinandersetzung mit ihr wirkt wie schleichendes Gift. Einem Lügner zuzuhören ist Lebenszeitverschwendung.



    Dienstag, 3. Dezember 2019
    Koryphäen ihres Faches
    Heute habe ich einen ehemaligen Kollegen getroffen. Nach einem kurzen "Hallo!" hat er ohne Umschweife mit einer Aufzählung aller Kollegen begonnen, die in der letzten Zeit gekündigt haben.

    Zu Hause angekommen habe ich meiner Mutter von der Begegnung erzählt.
    Ich: "Das war der Idiot, der sich nach drei Wochen Arbeit in unser Unterkunft eine Krankschreibung für sechs Wochen geholt hat.
    meine Mutter: "Oh Mann, ja…"

    - Wad wills'de dazu auch noch sagen???


    …………… Eigentlich hat die Geschichte um diese "Koryphäe" und seinen Vorgesetzten, der ihm in seinen Fähigkeiten um nichts nachsteht, schon eher begonnen.

    Am ersten Arbeitstag des Kollegen bekam ich, zwei Stunden nach Dienstbeginn, einen Anruf des Chefs. Er fragte mich, ob besagter Kollege schon angekommen sei, was ich wahrheitsgetreu verneinte. Daraufhin war "Chef" etwas ratlos und meinte, er würde sich wieder melden. Auf der Suche nach "dem Verschollenen" rief er an diesem Tag noch ein, zwei Mal an.
    Irgendwann im,Laufe des zweiten Tages bekam die Antwort auf "die Abwesenheitsfrage". Der Kollege war zwei Wochen zuvor in Urlaub geflogen, hatte aber nur den Hin-✈️ gebucht. Als er nun kurz vor Urlaubende Tickets für den Rück-✈️ kaufen wollte, waren dummer Weise keine Plätze mehr frei.

    Wer bucht auch schon vor Reiseantritt alle ✈️ ✈️ ???
    Ihr müsst zugeben, das ist vollkommen unpopulär!



    Mittwoch, 27. November 2019
    schwierige Anrufe unter 110 und 112
    Hatte ich Euch von den Diskussionen erzählt, die wir bei Anrufen unter den oben genannten Nummern hatten?

    In der ersten Situation lag einer der Bewohner vor der Tür unseres Bürogebäudes. Sein großer epileptischer Anfall fand kein Ende.
    Der Kollege hat drei Mal die Notrufnummer gewählt, bis er die Mitarbeiter der Leitstelle davon überzeugen konnte einen Krankenwagen zu schicken.

    >> Warum wir in diesem Fall keine Beschwerde eingelegt haben?
    Wir sind zwar relativ schwierige Situationen gewohnt, Notfalleinsätze jedoch gehören (Gott sei Dank) nicht zum Alltag und so waren auch wir zu nervös um daran zu denken, nach den Namen der Gesprächspartner zu fragen.
    Ich vermute, dass auch in den Krankenhäusern die Verfassung der Betroffenen der Hauptgrund dafür ist, dass Missstände relativ selten aufgedeckt werden - aber das ist ein anderes Thema.


    Beim zweiten Anlass hatte ich den Hörer in der Hand. Es ging um einen Verdachtsfall von TBC (der sich, Gott sei Dank, nicht bestätigte). Der Mann sollte ins Krankenhaus, die Diagnose stellende Ärztin hatte weiteren Aufenthalt im öffentlichen Raum untersagt - wegen der möglichen Ansteckungsgefahr, logisch.
    Mein Gesprächspartner bat in seiner ersten Reaktion um einen Transportschein, den der Bewohner von der Ärztin holen sollte. Mein Argument das dies, unter Verhinderung der genannten Ansteckungsgefahr, nicht möglich sei, leuchtete ihm denn doch ein.
    Er zögerte noch eine Weile und nuschelte etwas von besonderen hygienischen Maßnahmen, denen der Krankenwagen vor diesem Einsatz zu unterziehen sei. Letztendlich sagte er zu.

    Im dritten Fall hatte ich die Polizei gerufen, weil ich mir nicht sicher war, anders eine Prügelei zwischen zwei Männern verhindern zu können. Nach Beschreibung der Sachlage fragte mich die Beamtin, ob ich eine derart harmlose Situation nicht auch alleine lösen könne. Auf mein Veto hin lenkte sie ein.

    >> Ich muss dazu sagen, dass ich meine Polizeianrufe in den zwei Jahren dieser Anstellung an einer Hand abzählen kann. Für eine Unterkunft mit 80 Männern "aus allen Herren Länder" ein guter Schnitt, würde ich sagen.
    Die Gründe für die ruhige Gesamtsituation lagen zum einen an der sehr hohen Disziplin der Männer und zum anderen an meiner Erfahrung die mich gelehrt hat, "den Ball tendenziell flach zu halten".

    Nach dem Eintreffen der Sicherheitskräfte habe ich einem der Beamten das Verhalten seiner Kollegin am Telefon, wie auch die Gesamtsituation im Haus und die Tatsache, dass ich nicht zur Überreaktion neige, "sehr freundlich unter die Nase gerieben". Er hatte mich zuvor aufgefordert in künftigen, vergleichbaren Situationen nicht zu zögern sie zu alarmieren, sie würden in jeden Fall kommen.

    Als Grund für die beschriebene Zögerlichkeit Rassismus zu vermuten würde ich als Unterstellung empfinden. Ich denke eher, sie sind Ausdruck einer großen Überforderung durch ein zu hohes Arbeitspensum.

    P.S. Ich korrigiere mich: Im letzten Fall habe ich nicht 110, sondern die Dienststelle im Ort angerufen.



    Montag, 25. November 2019
    meine Migräne - eine Bestandsaufnahme
    Gerade habe ich mir dieses Migränetagebuch heruntergeladen. Dem ersten Eindruck nach geurteilt finde ich es richtig gut. (Vielleicht ist es für den einen oder die andere von Euch auch interessant.)

    Die wichtigste Erkenntnis vorneweg:
    Ich danke Gott, dass die Anfälle auch nach 25 Jahren noch relativ moderat sind.


    Mein Abgleich der im Tagebuch erwähnten Faktoren mit meinen Gewohnheiten hat folgendes Ergebnis zu Tage befördert:



    Jetzt gilt es "nur noch", mir an madlemmings Willen und Konsequenz ein Beispiel zu nehmen und "der Drops ist gelutscht". 😎 😄

    >> Soll ich Euch mal was sagen? Eigentlich bin ich beim Thema Selbstdisziplin "gar nicht so schlecht", eine ehemalige Kollegin hat sie seiner Zeit ausdrücklich gelobt.
    Nur leider war diese bislang meiner Arbeit vorbehalten.
    Im Zuge der allgemeinen Veränderungen werde ich wohl auch daran arbeiten müssen. 😎




    Sonntag, 24. November 2019
    Mein Leben "krempelt sich gerade von oben nach unten".
    Wenn es sich weiter in die Richtung entwickelt, die sich gerade abzeichnet, habe ich in einem halben Jahr …

    • "neue" Menschen in meinem Leben;
    • eine Auflösung des gerade herrschenden Familienchaoses;
    • ein neues Arbeitsfeld (im Zusammenhang mit diesen Plänen);
    • einen neuen Arbeitsrahmen;
    • ein besseres Lohnniveau;
    • ein ruhigeres Arbeiten;
    • ein besseres Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit;
    • eine sicherheitsverstärkte Wohnungstür (Ergebnis der Beratung in dieser Angelegenheit)
    • ein Auto;
    • einen Sieg zu einer gerade eingereichten Klage;
    • eine "neue" Katze und
    • evtl. ein völlig anderes Wohnumfeld (Meine Chancen in dieser Sache stehen nicht sooo gut. Sollte es dennoch klappen werde ich berichten.).

      Es wäre einfacher gewesen aufzuzählen was noch beim Alten bleibt. 😄



      Donnerstag, 21. November 2019
      von wilden Kreaturen und der Angst
      Ich möchte Euch von meinem Traum erzählen.

      Mein Heimatort hat ca. 5000 Einwohner.Um ihn herum liegen, locker verstreut, kleinere Dörfer. Die nächste größere Stadt ist 25 km entfernt.
      Hinter dem Nachbarhaus führt ein Weg ins Grüne, 500 Meter weiter kommt ein Wäldchen. Ihr sehr, ich bin umgeben von Natur aufgewachsen.
      An unserem Haus vorbei geht eine gerade Einfahrt bis in den dahinterliegenden Garten.

      In meinem Traum war es dunkle Nacht und schon recht kühl. Ich wollte es mir im Garten auf einem Liegestuhl am Ende der Einfahrt bequem machen. Von meinem Platz aus konnte ich den Schein der Straßenlaterne am anderen Ende des Weges sehen.
      Auf dem Stuhl hockend zog ich mir eine Socke aus. Eine Brise ging an meinem Hals vorbei, für einen Moment wurde ich mir der kühlen Temperaturen bewusst.

      Ich lehnte mich auf dem Liegestuhl zurück - und merkte im Bruchteil der nächsten Sekunde, dass ich mich sanft auf ein Körperteil einer Kreatur gesetzt hatte, die schräg hinter mir erschienen war. Im nächsten Moment bewegte sie sich weiter in mein Blickfeld, ein Teil ihres Körpers viel in einen Lichtkegel. Ich konnte erkennen, dass sie kein Mensch war und meine Größe in sitzender Position hatte. Durch die Beobachtung ihrer kurzen Bewegung wusste ich intuitiv, dass sie zwar von mir weg wollte, aber keine Panik hatte. Durch diese Wahrnehmung wurde auch mein Bauch etwas ruhiger.

      Und was tat ich dann? Ich streckte meine Hand aus, fühlte die harten Borsten ihres zehn Zentimeter langes Fells - und fing an, das Wesen zu kraulen. Nachdem der erste Eindruck meiner Berührung vergangen war merkte ich, dass es sich nicht wehrte, was mich noch etwas ruhiger werden lies ………

      und dann wachte ich auf.
      Dieser Traum zeigt mir, wie wenig Angst ich mittlerweile zu haben scheine. - Und diese Erkenntnis wiederum finde ich wirklich verrückt.



      Montag, 18. November 2019
      alles für'n A…!
      "Mit jedem Tag des Lebens erhöht sich zwangsläufig die Zahl derer, die mich
      am Arsch lecken können." von Freiherr von Gemmingen

      Die letzte Woche war "aus gesundheitlichen Gründen" für'n A…

      Heute ist ein unbefriedigender Besuch meines Bruders zu Ende gegangen.

      Am Donnerstag habe ich ein Beratungsgespräch, um in dieser Sache gerüstet zu sein.

      Wer sich mit mir anlegen möchte kann gerne vortreten. Ich bin gerade so richtig
      "in Stimmung".



      Mittwoch, 13. November 2019
      die persönliche Risikobereitschaft
      Meine Freundin J💃K geht gerade ein sehr hohes Risiko für ihr seelisches und leibliches Wohl ein. Wir wissen beide, dass die Sache, für die sie dieses tut, ihren Einsatz eigentlich nicht wert ist. Es ist für sie einfach gerade interessant, sich mit dem betreffenden Themas zu beschäftigen.

      Ich bin auch schon relativ hohe Risiken eingegangen. Dies habe ich getan, weil die Gründe für mein Handeln es mir wert waren. - Wobei ich sagen muss, dass der worst case in einem Fall Gott sei Dank ausgeblieben ist.

      Das Verhalten meiner Freundin kann ich nicht nachvollziehen. Ich für meinen Teil würde wieder so handeln, wie ich es getan habe.

      Wie ist Eure Einstellung zur Risikobereitschaft?



      Montag, 4. November 2019
      neue berufliche Ufer?
      Heute rief mich ein ehemaliger Kollege an.
      Er erzählte mir, ein paar Mitarbeiter meiner ehemaligen Firma würden über eine Selbstständigkeit nachdenken. Die Kollegen können sich eine Zusammenarbeit mit mir vorstellen.
      Das nenne ich doch mal eine neue Inspiration!

      Die Geschäftsidee ist "gar nicht so dumm" und ich könnte mir prinzipiell vorstellen, in dem angestrebten Bereich zu arbeiten. Insofern lohnt sich eine weitere Beschäftigung mit dieser Idee auf jeden Fall.

      Mehr kann ich noch nicht sagen. Fortsetzung folgt …



      Dienstag, 29. Oktober 2019
      in der „Zwangseinweisungswartezeit“
      Der Bewohner K🐻A hatte viel zu lange seine Medikamente abgesetzt und war in eine Psychose gerutscht. Eine Zwangseinweisung war bestimmt worden.
      👮‍♂️ 👮🏼‍♀️ war schon da für den Fall, dass er nicht freiwillig mitging und hatte sich vor meiner Bürotür postiert. ( K🐻A wohnte in einem Nachbarzimmer.) Jetzt warteten wir auf den 🚑.
      Der einweisende Arzt saß in meinem Büro und war in seinen Papierkram vertieft.

      Arzt: „Haben sie vielleicht noch einen anderen Mann, den ich mir mal angucken kann, um die Wartezeit zu nutzen?
      Ich: „Nicht, dass ich wüsste, aber sie können gerne einen Blick auf meinen neuen Wand-📅 werfen. Ich finde die Naturaufnahmen sehr schön.“

      >> Arzt blättert sehr interessiert.

      Ich: „Ich kaufe die 📅 immer Anfang des Jahres, dann sind sie um die Hälfte günstiger.“ (Wir hatten Ende Januar.)
      Arzt: „Ich brauche noch einen neuen 🌲-baumständer und habe mir schon überlegt, dass auch er sich momentan wohl günstig erstehen lässt.“
      Ich: „Eine Freundin von mir hat noch einen abzugeben. Soll ich einen Kontakt herstellen?“
      Arzt: „Ja, Moment, ich gebe ihnen meine Karte.“

      Wir standen inzwischen auf dem Flur inmitten der 👮‍♂️ 👮🏼‍♀️. Die Sanitäter waren gerade angekommen und hatten eine fahrbare Trage aufgestellt für den Fall, dass der Patient fixiert werden musste. Der Arzt kippte „25.000“ gesammelte Visitenkarten aus seinem Portemonnaie kurzerhand auf die 🛏-decke und fischte seine eigene heraus.

      Gott sei Dank ging K🐻A ohne Widerstand auf eigenen Beinen zum Krankenwagen und ließ sich mitnehmen.

      Geschichten, die das Leben schrieb. 😄