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  • Freitag, 11. Oktober 2019
    meine Randbeobachtungen zum Krieg
    In der Unterkunft, in der ich ab Anfang 2015 gearbeitet habe, lebten hauptsächlich Syrer.

    Bei deren Aufnahme habe ich in den ID-Papieren nicht selten „Aleppo“ oder „Damaskus“ als Geburtsort gelesen. Dann stockte mir für einen Moment der Atem, weil ich an die, in den Medien gezeigten, Bilder der Zerstörung denken musste.

    Bei Nachzügen von Frauen und Kinder zu ihren Männern nach Deutschland sind diese ohne lange Verzögerungen direkt bei uns eingetroffen. Meine ersten Blicke gingen dann in die Gesichter der Kinder. Ich atmete auf, wenn ich einen gesunden Teint und wache Augen sah.
    Manche von ihnen hatten eine blasse, fleckige Gesichtsfarbe und einen stumpfen Blick. Viele Familien haben die ersten ein, zwei Monate nach ihrer Ankunft die meiste Zeit ge-schlafen.

    An diese Eindrücke muss ich denken, wenn ich Nachrichten vom Einmarsch der türkischen Truppen in den Norden Syriens lese.