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  • Donnerstag, 3. Oktober 2019
    über Rassismus und die Individualität der Menschen
    Entschuldigt bitte meine derbe Wortwahl. Mir ist gerade danach. 😎

    Mein ehemaliger Kollege ist ein Arschloch, wie bereits erwähnt. Er kommt aus Syrien und ist seit drei Jahren im Land. - Man könnte also sagen, er ist ein syrisches Arschloch - oder ein Arschloch syrischer Abstammung. (Ich überlege gerade, welche Formulierung wohl politisch korrekter ist. 😎)

    Wie ich darauf komme? Nach einer meiner Entscheidungen, die zum Nachteil zweier seiner Landsleute war, hat er angefangen über mich herzuziehen. Einen Monat hat er mit seinen, von meiner Entscheidung betroffenen, Landsleuten zusammengesessen und behauptet ich sei rassistisch, menschenfeindlich und hätte mit zwei Bewohnern geschlafen.

    Er ist nationalistisch, hält sein Land und dessen Kultur für besser als alle anderen.
    Und er ist rassistisch. Araber haben eindeutig Privilegien bei ihm, während er Afrikaner umd Pakistanis abwertend behandelt.

    „Die Menschen sind unterschiedlich.“, hat mein Vater immer gesagt. Dieser Satz trifft auch auf Syrer zu. Einer der Dutzend Männern aus diesem Land, die in der Unterkunft leben, steht noch mit „dem Arschloch“ in Kontakt. Alle anderen haben sich von ihm distanziert.

    Einen von ihnen habe ich morgens häufig am Zug getroffen. Er pflegt gute Beziehungen zu seinen afrikanischen Arbeitskollegen. An einem Morgen hat er mir erzählt, der Inhaber ihrer Firma, ein Türke, sei ein Rassist. Er bevorzugt seine Landsleute und behandelt alle anderen schlechter.

    Was sagt uns das?
    Die Menschen sind unterschiedlich, es gilt zu differenzieren und Rassismus gibt überall, würde ich sagen.



    es vergammelt unsere Nahrung
    Auf der Obstwiese, auf der ich letztes Wochenende pflücken war, vergammeln die Äpfel und Birnen.
    Eine andere Teilnehmerin, in deren Gegend es sehr viele wilde Bäume gibt, sagt das Gleiche. Sie vermutet, dass es für die Menschen einfacher ist, die Früchte im Geschäft zu kaufen. Schöner sind sie auch, haben keine Stellen und/oder Würmer.



    internet-selbstdiagnose „fällt aus wegen iss‘ nicht“
    es ist doch „immer wieder lustig“, wie „mensch“ im allgemeinen und
    *wartet.auf.ihre.seele* im speziellen „so tickt“.

    im laufe der zeit trifft man immer mal wieder leute, die sich bei beschwerden „quer durch‘s internet lesen und dann eine klare diagnose und einen fertigen therapieplan“ mit zum arzt nehmen. ich wusste nie, was ich von diesen vorgehen halten soll - bis vor zehn minuten.
    seit ungefähr einem monat habe ich undefinierbare schmerzen, mal hier und mal da im ganzen körper. meine mutter meinte, ich solle bei einem arztbesuch auf eine krankheit ansprechen, die sie seit 50 jahre begleitet.

    ich habe gerade mal nach dieser krankheit recherchiert und symptombeschreibungen mit den meinigen verglichen - und dieses vorhaben nach fünf minuten wieder sein lassen.

    diese spekulationen sind vor allem dazu angetan, sich selber verrückt zu machen, so meine spontane erkenntnis (wobei bei solchen themen natürlich jeder seinen eigenen weg finden muss). erst einmal brauche ich eine diagnose und dann kann ich weitersehen. (um auch hier spekulationen und ratschlägen am heutigen tage aus dem weg zu gehen, habe ich in meine symtome und die krankheit meiner mutter bewusst nicht näher beschrieben.)

    so habe innerhalb kurzer zeit eine meinung zu der internetrecherche entwickelt - weil das thema mich selber betrifft. diese art der entscheidungsfindung hatte ich schon häufiger.



    mehr Besonnenheit und Sachlichkeit bitte!
    Wenn Situationen schwierig werden ist es wichtig ruhig zu bleiben, die nächsten Schritte gut abzuwägen und möglichst klug zu handeln, um „aus dem Schlamassel“ wieder heraus zu kommen. Besonnenheit ist das Gebot der Stunde.

    Unsere gesellschaftliche Situation ist in bestimmten Bereichen momentan schwierig. (Wobei sie, im internationalen Vergleich, Gold ist. Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen.) Ich denke es gilt auch hier, besonnen zu reagieren.

    Dies bedeutet für mich u.a., „Schnellschüsse“ bei der Beurteilung der Lage zu unterlas-sen.
    Simplifizierung der gesellschaftlichen Probleme und ihren Ursachen werden diesen nicht gerecht. Lösungsansätze bauen auf die vorangegangene Problemanalyse auf. Insofern ist eine differenzierte Problemermittlung Voraussetzung für adäquate Lösungsstrategien. Je angemessener diese sind, umso erfolgsversprechender sind sie.
    Werden verkürzte Erklärungsmuster zudem publiziert, können sie in der öffentlichen Wahrnehmung falsche Bilder erzeugen.

    Ich bin zudem der Meinung, dass bestimmte Themen z.Zt. sehr emotionalisiert werden. Eine sachlichere Betrachtungsweise halte ich für zielführender.

    Mehr Sachlichkeit wünsche ich mir auch in der politischen Diskussion. Auf Argumente des politischen Gegners mit Beleidigungen zu reagieren oder sich in Kränkungen zurück zu ziehen halte ich für Verhaltensmuster, die einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig sind.

    >> Auf der einen Seite wird immer hemmungsloser beleidigt, auf der anderen Seite wird eine, wie ich finde zunehmend überzogene, political correctness gepflegt. Das ist ein Trend, den ich gesamtgesellschaftlich beobachte und ziemlich „schräg“ finde. <<

    Auch das Vorgehen politische Kontrahenten zu ächten, mit Schmähkritik zu überziehen und letztendlich ausschließen zu wollen, trägt nach meiner Einschätzung nicht zur Befriedung der gesellschaftlichen Situation bei. Es führt lediglich dazu, dass diese sich immer weiter in eine Opferrolle gedrängt fühlen und die Frontenbildung zunimmt. Bei allen Reaktionen auf politische Gegenspieler ist zudem zu bedenken, dass diese auch zur Meinungsbildung in deren Anhängerschaft beitragen.
    Zielführender ist in meinen Augen, die anderen Parteien ernst zu nehmen in eine inhalt-liche Diskussion zu gehen.

    Ich wünsche mir eine Entwicklung hin zu einer politischen Diskussionskultur nach der Devise „Hart aber fair“.
    Eine härtere Auseinandersetzungen in der Sache ist in meinen Augen in der jetzigen Situation unerlässlich. Für sie relevante Themen und Einstellungen sollten von allen Parteien klar benannt werden dürfen. Nur so fühlen sie sich ernst genommen und wir werden den Kernen unserer Probleme näher kommen.

    Hierbei ist mir der Aspekt der Fairness sehr wichtig. „Schläge unter die Gürtellinie“ ha-ben, auch bei hart geführten Diskussionen, zu unterbleiben.

    Noch Fragen? 😀