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  • Durchhalten um jeden Preis?
    dreadpan überlegt gerade, ob der angestrebte Beruf wirklich der richtige für ihn ist. Fol-gender Gedankenanstoss, den ich ihm gerade geschrieben habe, ist vielleicht auch für den einen oder die andere von Euch hilfreich. Deshalb kopiere ich ihn „mal fix“ hierher:

    „Guten Abend dreadpan,
    (...)
    Irgendwann während meiner letzten Anstellung habe ich verstanden, dass es keinen Sinn macht in einer als unerträglich empfundenen Situation zu bleiben wenn es, trotz aller möglichen Eigenbemühungen, keine ernstzunehmenden Aussichten auf Besserung gibt. Abwarten bringt dann gar nichts, ist nur Lebenszeitverschwendung.

    Apropos Lebenszeitverschwendung: Du wirst den größten Teil Deines Lebens in auf Deiner Arbeitsstelle verbringen. Wenn Dir Deine Aufgabe keinen Spaß macht, Dich nicht ausfüllt, verdirbst Du Dir viel Lebenszeit.
    Hinzu kommt, dass gute Leistungen in Deinem Job zu Deiner Erfüllung beitragen werden. In einem Job, der Dir liegt, wird es Dir wesentlich einfacher fallen gute Leistungen zu erbringen.

    Geh‘ mal auf eine Ü-40-Party. Dort triffst Du viele Leute die, ihrer Mimik und Körperspra-che nach zu urteilen, „schon fast tot sind“. Meine Freundin und ich haben „bei einer Men-schenstudie“ in diesem Kreis überlegt, woher der von uns vermutete Gemütszustand wohl kommen mag. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Großteil der Partygänger sich wohl zu lange angepasst hat, sodass von seinem Eigenleben augenscheinlich kaum etwas übrig geblieben ist.

    Ich bin gespannt wie Deine Entscheidung ausfallen wird.

    Herzlichen Gruß
    wartet.auf.ihre.seele


    P.S. Die Erkenntnis der Unsinnigkeit von aussichtslosem Warten auf Besserung ist für mich auch neu. Erzogen worden bin ich zum Durchhalten um jeden Preis.

    (Bei dem Gedanken an ein solches Vorgehen in der Vergangenheit schnürt sich mir die Kehle zu. Es ist Selbstgeißelung. Für vorangegangene Generationen - meine Mutter ist 85 Jahre alt - mag es eine Notwendigkeit dazu gegeben haben, für die meisten von uns nicht mehr, Gott sei Dank!)“