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  • Dienstag, 8. Oktober 2019
    Durchhalten um jeden Preis?
    dreadpan überlegt gerade, ob der angestrebte Beruf wirklich der richtige für ihn ist. Fol-gender Gedankenanstoss, den ich ihm gerade geschrieben habe, ist vielleicht auch für den einen oder die andere von Euch hilfreich. Deshalb kopiere ich ihn „mal fix“ hierher:

    „Guten Abend dreadpan,
    (...)
    Irgendwann während meiner letzten Anstellung habe ich verstanden, dass es keinen Sinn macht in einer als unerträglich empfundenen Situation zu bleiben wenn es, trotz aller möglichen Eigenbemühungen, keine ernstzunehmenden Aussichten auf Besserung gibt. Abwarten bringt dann gar nichts, ist nur Lebenszeitverschwendung.

    Apropos Lebenszeitverschwendung: Du wirst den größten Teil Deines Lebens in auf Deiner Arbeitsstelle verbringen. Wenn Dir Deine Aufgabe keinen Spaß macht, Dich nicht ausfüllt, verdirbst Du Dir viel Lebenszeit.
    Hinzu kommt, dass gute Leistungen in Deinem Job zu Deiner Erfüllung beitragen werden. In einem Job, der Dir liegt, wird es Dir wesentlich einfacher fallen gute Leistungen zu erbringen.

    Geh‘ mal auf eine Ü-40-Party. Dort triffst Du viele Leute die, ihrer Mimik und Körperspra-che nach zu urteilen, „schon fast tot sind“. Meine Freundin und ich haben „bei einer Men-schenstudie“ in diesem Kreis überlegt, woher der von uns vermutete Gemütszustand wohl kommen mag. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Großteil der Partygänger sich wohl zu lange angepasst hat, sodass von seinem Eigenleben augenscheinlich kaum etwas übrig geblieben ist.

    Ich bin gespannt wie Deine Entscheidung ausfallen wird.

    Herzlichen Gruß
    wartet.auf.ihre.seele


    P.S. Die Erkenntnis der Unsinnigkeit von aussichtslosem Warten auf Besserung ist für mich auch neu. Erzogen worden bin ich zum Durchhalten um jeden Preis.

    (Bei dem Gedanken an ein solches Vorgehen in der Vergangenheit schnürt sich mir die Kehle zu. Es ist Selbstgeißelung. Für vorangegangene Generationen - meine Mutter ist 85 Jahre alt - mag es eine Notwendigkeit dazu gegeben haben, für die meisten von uns nicht mehr, Gott sei Dank!)“



    das gestohlene Vertrauen
    „Sehr geehrte Nachbarn,
    dieses Mal werden bitte keine Bettlaken geklaut.
    Ich habe zwei aufgehängt und hätte gerne zwei zurück.

    Das Wichtigste, was gestohlen wird, ist das Vertrauen unter uns Nachbarn.

    M.f.G. wartet.auf.ihre.seele
    III Stock“

    Dieser Text hängt als Aushang seit zehn Minuten am Schwarzen Brett. Mal gucken was passiert. - Ich hoffe mal nichts.
    Solche kleinen, heimlichen Unrechtstaten machen mich echt wütend!



    Ein Solawi kann ich sehr empfehlen.
    Und ein Solawi, dass einem Biohof mit Reetdachhäusern von 1840 angegliedert ist und im 🌲🌳🌲 liegt, ist eine doppelt „großartige Sache“. Man fährt die letzten vier Kilometer mit dem 🚲 und kommt „in eine andere Welt“. Dort kann man in den letzten Dreckkklamotten herumlaufen, in der Erde herumwühlen und lernt 👩‍⚕️👨‍🌾🧕 kennen, die nicht zum üblichen Lebensumfeld gehören.

    Die Ernte ist Bio-🌶 🌽 🍅 , das man sich, auf dem Feld stehend, unbedenklich in den 👄 schieben kann. 😀

    Letzten Sonntag war ich für eine Einmachaktion auf dem Hof und habe mit vier netten
    👩‍⚕️👨‍🌾🧕 unter freiem Himmel Nudelsauce produziert und rote Beete eingekocht.

    Wusstet Ihr, dass 🐁🐁 die besten „Vorkoster“ sind? Sie haben eine gute Nase für die aromatischsten Rote-Beete-Knollen und „markieren diese für die 👩‍⚕️👨‍🌾🧕 mit ihren Bis-sen, damit wir sie leichter finden können“. Nett von ihnen, findet Ihr nicht? 😉😀



    Eine Wespe …
    ist gerade unter die Abdeckung der Beleuchtung meines Kühlschrankes gekrabbelt. Ich musste diese aufschrauben, um das Tier zu befreien.

    Sachen gibt‘s! 😄



    „Klage nicht so sehr über einen kleinen Schmerz; …
    das Schicksal könnte ihn durch einen größeren heilen.“*

    -Zuerst sind da meine undefinierbaren Schmerzen im ganzen Körper. (Nach einer Schmerzskala von eins bis zehn beurteilt lagen sie maximal bei vier. Anstrengend ist nicht ihre Intensität sondern der Umstand, dass sie wechselnd im ganzen Körper und unaufhör-lich da sind.) Seit Ende letzter Woche sind sie, durch Bewegung, leiser geworden - Gott sei Dank.

    - Dann habe ich mir am Sonntag tiefer in den Finger geschnitten, sodass ich gestern häufiger mit Binde ab … für Feuchtigkeitsschutz sorgen … Binde wieder dran … Binde neu wickeln etc. beschäftigt war.

    - Gestern Abend nun bekam ich Durchfall wie Wasser. Damit war alles andere vergessen. 😄

    Im Großen und Ganzen habe ich das Gefühl, dass mein Körper sich seit einem Monat „von Innen nach Außen stülpt“, um den Stress der letzten zwei Jahre los zu werden.


    >> Ich wäre dumm, hätte ich in der Zeit in der Behindertenhilfe nicht gelernt, dass alle meine bisher da gewesenen Zipperlein „Kleinkram“ sind im Vergleich zu chronischen Erkrankungen mit starken Schmerzen und Folgeschädigungen. Das obige Zitat trifft bei diesem Vergleich besonders zu. <<



    *Zitat von Friedrich Hebbel