• Archiv

    • April 2024
      Mo
      Di
      Mi
      Do
      Fr
      Sa
      So
       1 
       2 
       3 
       4 
       5 
       6 
       7 
       8 
       9 
      10
      11
      12
      13
      14
      15
      16
      17
      18
      19
      20
      21
      22
      23
      24
      25
      26
      27
      28
      29
      30
       
       
       
       
       
       
       
  • RSS

  • Mittwoch, 15. April 2020
    gründliche Waschungen
    Heute Abend war ich einkaufen. Nach meiner Rückkehr habe ich mir "gefühlte 25 Mal" die Hände gewaschen.
    Dabei musste ich an einen geflüchteten Mann denken, der an Krätze erkrankt war. Zur
    "Eigenbehandlung" hat er sich mit Chlor gewaschen.
    Die weitere Entwicklung wäre wohl mit den Worten "Operation gelungen, Patient tot" zu beschreiben gewesen, hätten wir ihn nicht zu einem Umdenken bewegen können.



    Sonntag, 29. März 2020
    Kneif mich bitte mal jemand!
    Heute hatte ich eine Videokonferenz mit drei Frauen, von denen ich mit einer gestern beim Fahrradaufpumpen hinterm Pissoirhäuschen eine Viertelstunde gequatscht habe.
    Die anderen beiden kannte ich noch gar nicht.

    Wenn ich noch zwei, drei Mal in die Videokonferenz gehe kann es sein, dass ich damit
    einer Orgagruppe angehöre.
    Diese wäre zuständig für eine lokale Hilfsgruppe, die online seit drei Wochen existiert und schon sage und schreibe 180 Mitglieder hat.
    Hätte mir jemand vor einem Monat von dieser Entwicklung erzählt, hätte ich an seinem Verstand gezweifelt.

    IN WELCHEM FILM SIND WIR GERADE? Wann wachen wir auf und stellen fest, dass der Status Quo eine kollektive Halluzination war?
    Antworten auf diese Fragen nehme ich gerne in den Kommentaren entgegen.



    Freitag, 27. März 2020
    Es gibt ein Gefühlschaos …
    bei meinen Nachbarn und bei mir als Ohrenzeugin.


    >> Die momentan stärkere Konzentration auf die Familie birgt Konfliktpotential. Gerade in Familien, die nicht gut "funktionieren", kann es zur Eskalation kommen. Die Zusammenhänge sind mit logischem Menschenverstand nachzuvollziehen, würde ich sagen.

    Bei meinen Nachbarn bin ich gerade Ohrenzeugin einer solchen Zuspitzung.
    (In diesem und jenem Beitrag habe ich bereits über sie geschrieben.)

    Heute Morgen bin ich von einem heftigen Weinen des Jungen aufgewacht. Der Kleine tut mir unendlich leid.

    Ich habe gerade mit einer Elternberatungsstelle telefoniert und mir Rat geben lassen.



    Dienstag, 24. März 2020
    Ihr Ordnungshüter, so wird das nix!
    M 🦇 Sh ist ein junger Pakistani. In seinem Land haben die Menschen, schuldig oder nicht, Angst vor der Polizei.
    Eines Morgens kam er zu mir und zeigte mir eine Zeugenvorladung. In dem Brief war u.a. von der Unterstützung durch einen Dolmetscher die Rede, dessen Einsatz nicht wenig Geld kostet.
    Der Bewohner bekam weiche Knie bei dem Gedanken daran, auf die Wache gehen zu müssen und wollte meinen Rat hören. Mit den besten Argumenten, die ich finden konnte und etwas Nachdruck habe ich ihn von einem Erscheinen zu überzeugen versucht.

    Eine halbe Stunde nach Terminbeginn rief mich ein Polizist an und erkundigte sich nach
    M 🦇 Sh. Er war am Ende nicht zur Anhörung gegangen.
    "Dann sagen sie ihm bitte, dass er das nächste Mal wenigstens absagt, wenn er nicht kommen will." "Ein bisschen" ernster hätten die Beamten ihre eigenen Anweisungen ruhig nehmen können.
    Die Nachricht habe ich nicht weitergegeben. Ich sah keine Veranlassung, die Autorität der Wachleute weiter unnötig zu untergraben.



    Freitag, 20. März 2020
    Die Haare sind ab!
    Na ja, "das dicke Ende" der Beschneidung der Hinterkopfhaare fehlt noch.
    Nach zwei Stunden hatte ich erst einmal "keinen Bock" mehr.

    Der Schnitt ist viel besser geworden als erwartet.
    Na ja, durch das Nachbessern … und Nachbessern … und Nachbessern …
    sind sie jetzt so kurz wie in meinen besten Jahren - aber macht ja nix.



    Mittwoch, 18. März 2020
    "das Ding" mit den Durststrecken
    Bislang war meine längste "Durststrecke" die Zeit nach meiner Bandscheiben-OP.
    Im ersten halben Jahr nach dem Eingriff hat mir mein Rücken drei Stunden Zeit zur Aktivität gelassen, dann brauchte er wieder Ruhe in liegender Position.
    So belief sich mein Radius in den ersten sechs Monaten auf 500m um meine Wohnung.
    Bis ich mich getraut habe, wieder einen Job anzunehmen, sind zweieinviertel Jahre vergangen.
    Mal gucken, wie lange die kommende Zeit dauert und wie sie verläuft.
    Wir können - UND SOLLTEN - die Vorsichtsmaßnahmen ernst nehmen und solidarisch sein. Alles andere liegt in Gottes Hand.

    >> Es ist wichtig, sich Beschäftigung zu suchen und Dinge zu tun, die gut sind fürs
    Gemüt. Das kann ich Euch aus meiner Erfahrung mit Durststrecken sagen.



    Meine Mutter ist 85 Jahre alt.
    Sie geht seit einem Monat nicht mehr aus dem Haus.
    Seit gestern weiß sie, dass sie in Italien zu der Personengruppe gehören würde die man, aus Mangel an Beatmungsgeräten. sterben lassen würde.
    Diesen Stress auf ihre alten Tage hätte ich ihr gerne erspart.



    Mittwoch, 5. Februar 2020
    mehr Langeweile bitte!
    Eine Freundin erzählte mir gestern am Telefon, sie hätte, zusammen mit einer anderen Freundin, vor sechs Tagen eine verbrannte Leiche gefunden.
    Seitdem läuft mein Kopfkino.

    WARUM GEHT'S NICHT EINFACH MAL LANGWEILIG?



    Samstag, 1. Februar 2020
    Es war eine lange, gute Freundschaft.
    Sie sagt, er war ihr bester Freund.
    Am Ende war er sehr krank
    und eitel
    und stur.
    Er ließ niemanden an sich heran außer ihr.
    Die Hilfe und am Ende Pflege, die zu leisten war, überstieg ihre mentalen und körperlichen Kräfte.
    Ihr Pflichtgefühl zwang sie, dennoch immer weiter zu machen.
    Nein sagen zu können gehört scheinbar nicht in ihre Vorstellungskraft.
    So war sie der Situation ausgeliefert.
    Ich dachte, sein Hilfebedarf zeigte sich seit einem Jahr.
    Jetzt weiß ich, dass dieser vier Jahren andauerte und in dieser Zeit stetig größer wurde.
    Am Mittwoch ist er gestorben.
    Ihr heute vorherrschendes Gefühl ist Erleichterung.
    Vorhin haben wir beieinander gesessen, geredet und Tee getrunken.
    Jetzt fühle ich mich erschlagen.



    ungefragter Teil einer Familie
    Der Kleine vom Nachbarn (Kindergartenalter) hat scheinbar um 7 Uhr eine Spritze bekommen. Sie holen ihn dafür aus dem Schlaf.
    Dann weint er eine Weile ganz jämmerlich.
    Ich werde von seinem Unglück geweckt.
    Auch am Tag weint er manchmal ganz jämmerlich.
    Nicht selten singe ich dann für ihn.
    Ich finde es besch…, ungefragter Teil dieses Familienlebens zu sein.