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  • Donnerstag, 7. November 2019
    Sooo schön!
    "Ich atme dich ein
    Und nie wieder aus
    Schließ' dich in mein Herz
    Lass dich nicht mehr raus

    Ich trage dich bei mir
    In meiner Brust
    Hätt' alle Wege verändert
    Hätt' ich sie vorher gewusst …"

    aus dem Lied "Eiserner Steg" von Philipp Poisel.



    Getanzt als gäbs kein Morgen mehr
    S🥔S , die "Kumoir-Verkäuferin meines Vertrauens" ist Anfang 20.
    Sie arbeiteten sechs Tage die Woche. Sonntags wird "gechillt".
    Letzte Woche ist sie, nach längerer Zeit, mal wieder mit Freunden feiern gewesen.

    Zwei Tage später trafen wir uns wieder.
    Und was sagt "die Gute" im dritten Satz ihres mit Spannung erwarteten Berichts?:
    "Wir haben nicht so lange gemacht. Das fand ich sehr gut, dann ist man am nächsten Tag nicht so kaputt."

    WOVON SPRACH DIESE FRAU?
    Mein Unverständnis stand mir ins Gesicht geschrieben.

    WENN WIR anno dazumal* feiern waren haben wir alles um uns herum vergessen und getanzt als gäbs kein morgen mehr.
    Da hätte mal jemand kommen sollen und uns etwas von unserem Zustand am nächsten Tag erzählen …



    *Mit dieser Formulierung hat mein Vater Erzählungen aus der Nachkriegszeit begonnen.



    Apropos "Kleiner Prinz"
    >> Wenn ich an den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry denke, kommt mir als erstes seine Begegnung mit dem Säufer in den Sinn. Seit ich diese zum ersten Mal gelesen habe frage ich mich, ob die Erklärung des Autoren für das Trinken als eine mögliche stimmen kann. Was denkt Ihr?


    "Der nächste Planet wurde von einem Säufer bewohnt. Sein Besuch war nur sehr kurz, doch versenkte er den kleinen Prinzen in eine tiefe Traurigkeit:

    »Was machst du hier?«, sprach er zu dem Säufer, den er stumm sitzend vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen vorfand.
    »Ich trinke«, antwortete der Säufer mit düsterer Miene.
    »Und warum trinkst du?«, fragte der kleine Prinz.
    »Um zu vergessen«, antwortete der Säufer.
    »Was willst du vergessen?«, fragte der kleine Prinz, der ihm schon leid tat.
    »Ich will vergessen, dass ich mich schäme«, gestand der Säufer und ließ den Kopf hängen.
    »Über was schämst du dich?«, fragte der kleine Prinz beharrlich weiter, denn er wollte ihm helfen.
    »Ich schäme mich, weil ich saufe!«, sagte der Säufer abschließend und
    hüllte sich in tiefes Schweigen.


    Da verschwand der kleine Prinz bestürzt.
    »Die großen Leute sind wirklich sehr, sehr sonderbar«, dachte er sich während er weiterreiste."



    Wer trägt die Verantwortung für das hohe Arbeitspensum?
    Das Arbeitspensum ist bei vielen von uns ist deutlich zu hoch, wie ich u.a. in diesem Beitrag über die Tätigkeit der Paketzusteller beschrieben habe.

    Diese "Arbeitsverdichtung" (Ich finde das Wort "großartig"!) ist mir vor über 20 Jahren das erste Mal bewusst aufgefallen. Damals war bei der Stadt angestellt. Sie beschäftigt Mitarbeiter in unterschiedlichsten Bereichen. Auf einer Betriebsratsversammlung waren Bademeister der städtischen Schwimmhallen genauso anzutreffen wie Verwaltungsangestellte und Mitarbeiter aus den Kindergärten.
    Einer nach dem anderen trat vor das Mikrofon und sprach von gravierenden Personaleinsparungen, die einen immensen Arbeitszuwachs für die verbleibenden Mitarbeiter zur Folge hatten. Das war 1996.
    Nach dieser Versammlung ist mir bewusst geworden, dass jeder Mensch nur eine bestimmte mentale wie körperliche Leistungsfähigkeit hat. Ich habe mich gefragt, wann diese arbeitsmarktübergreifend erreicht sein wird und damit das System kollabiert.

    Es ist unvernünftig, von einem Menschen mehr zu fordern als er leisten kann. Das lies
    auch Antoine de Saint-Exupéry den König im "Kleinen Prinzen" feststellen:

    König: »Wenn ich einem General geböte, nach der Art der Schmetterlinge von einer Blume zu andern zu fliegen oder eine Tragödie zu schreiben oder sich in einen Seevogel zu verwandeln, und wenn dieser General den erhaltenen Befehl nicht ausführte, wer wäre im Unrecht, er oder ich?«
    »Sie wären es«, sagte der kleine Prinz überzeugt.
    »Richtig. Man muß von jedem fordern, was er leisten kann«, antwortete der König.

    Dieses Gespräch zwischen dem Kleinen Prinzen und dem König enthält für mich, neben einem Hinweis auf Art und Umfang der Leistungsanforderungen, noch eine weitere Botschaft.
    Wenn eine Führungsperson etwas von uns verlangt, was nicht in unseren Kräften steht, liegt die Schuld für unser Versagen nicht bei uns, sondern bei dem Anweisungsgeber.

    Oftmals wird heutzutage von uns erwartet, "nach der Art der Schmetterlinge von einer Blume zu andern zu fliegen oder eine Tragödie zu schreiben oder sich in einen Seevogel zu verwandeln" Viele von uns versuchen immer noch, diesen Erwartungen gerecht zu werden.
    Wir halten unsere Infrastruktur mit letzter Kraft am Laufen, weil nicht wenige von uns die Verantwortung für die Arbeitserledigung bei sich selber sehen. Dabei liegt sie bei den Anweisungsgebern, bei den Personen die für diese Strukturen verantwortlich sind, wie Antoine de Saint-Exupéry festgestellt hat.
    Wenn wir es schaffen, die Verantwortung von uns zu weisen, sind wir frei gegen Ausbeutung zu protestieren.

    - Auf diese Aussage haben mir mehrere Gesprächspartner ihre Angst vor einer Kündigung signalisiert. In meiner Branche werden "an allen Ecken" Mitarbeiter gesucht. Wie sieht das bei Euch aus?



    Diese kleine Katze …


    hat mich die letzten Morgende mit einem leisen "Gurren" begrüßt,
    hüpft hinter mir her, wo immer ich bin und
    schnurrt "so laut wie eine Nähmaschine", wenn sie neben mir liegt.

    Sie ist wohl ziemlich glücklich in meiner Gesellschaft -
    und ich bin glücklich darüber, dass dem so ist.



    An Entscheidungsschwäche von Führungskräften …
    krankt das ganze sie betreffende System -
    sei es ein Unternehmen oder ein politischer Apparat.



    Wir müssen durch den Klimaschutz "halt mal durch"!
    "Mal was anderes" hat in seinem Blog einen Beitrag zum Klimawandel veröffentlicht, in dem er unter anderem schreibt: "noch gibt es Hoffnung – wenn wir alle zusammen ab sofort auf den Notstand adäquat reagieren, indem wir zum Beispiel Konsumgüter teuer machen, auf viele liebgewonnene Überflüssigkeiten verzichten und vieles, vieles mehr"

    Jou, iss so, müssen wir machen. UND DAS WÜRDE UNS AM ENDE NICHT WEHTUN.

    Es würde für keine körperlichen Schmerzen sorgen, wir bräuchten keine Ängste ausstehen und hätten keine schmerzlichen Verluste uns nahestehender Menschen, Haus und Hof zu befürchten.

    Wir müssen durch die Veränderungen zum Klimaschutz "dann halt mal durch".
    Durch schwierige Zeiten zu gehen gehört zum Leben.

    Und weil der einzelne Mensch sich tendenziell für den eigenen und nicht für den Vorteil der Gemeinschaft entscheidet, wenn er wählen kann (Hierzu gibt es eine interessante Theorie. Ich stelle sie Euch beizeiten vor.), brauchen wir kluge Politiker mit Rückgrat, die sich unliebsame Entscheidung trauen und genug Konsequenz für deren Umsetzung haben.

    (Ohne mich persönlich mit dem letzten Absatz aus der Pflicht nehmen zu wollen.)