Moin genium,
an dieser Stelle steht noch meine Antwort aus, entschuldige bitte.
Ob Kinder in Heimen geschlagen werden weiß ich nicht.
Was ich weiß ist, dass sie teilweise durch zwei/drei Pflegefamilien gegangen sind, bevor sie im Pubertätsalter in ein Heim kommen.
Und ich weiß, dass ein Personalschlüssel von 1:10 Kindern einer Altersspanne von null bis 18 Jahren, zu betreuen in 24-h-Schichten, normal ist. (Ich hatte vor drei Jahren ein Vorstellungsgespräch in einem Kinderheim.)
Zudem habe ich im Sommer eine Frau von geschätzt Mitte Sechzig getroffen, die ihren 16jährigen Enkel nach drei Jahren Heimaufenthalt zu sich genommen hat. Sie meinte, in den Heimen sei die Zeit stehen geblieben.
Durch
meine Erfahrung mit unschönen Verhältnisse in Behindertenheimen, hat mich diese Äußerung nicht vollkommen irritiert.
Die Ergebnisse der Arbeit des Arbeitskreises gehen in die gleiche Richtung.
Den Einsatz von Sicherheitsdiensten in Kinderheimen finde ich aus zweierlei Gründen fragwürdig.
Zum einen wird durch diesen das Menschenbild, welches die Verantwortlichen von den Kindern haben, deutlich. Von diesem leiten sich die Erwartungen an die Kinder ab, was sich wiederum auf das Verhalten, ihnen gegenüber, auswirkt.
Kein Mensch agiert unabhängig vom Verhalten seines Umfeldes, er handelt in Wechselwirkung. So werden auch die Kinder auf die Art und Weise, in der ihnen begegnet wird, entsprechend reagieren. (Entschuldigung meinen "Fachvortrag", iss halt mein Job.
)
Bei dem Stichwort "Umgang mit den Kindern" bin ich bei meinem zweiten Kritikpunkt am Einsatz von Sicherheitskräften. Während meiner Arbeit in der Flüchtlingshilfe habe ich diese Branche und ihre Mitarbeiter kennengelernt.
Irgendwann einmal habe ich die Aussage gehört, dass die Auflagen zur Eröffnung eines Friseursalons höher sind als die zur Gründung einer Sicherheitsfirma. Zudem haben diese Firma Schwierigkeiten, Personal zu finden, sie nehmen "ALLES, was Beine hat", so meine Erfahrung.
Wenn man Glück hat bekommt man Mitarbeiter mit einem gesunden Maßstab an Einfühlungsvermögen, Verantwortungsgefühl, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen.
Es kann aber auch passieren, dass die Wachdienste wenig Gespür für ihren Einfluss auf die Gruppe haben und hierdurch Unruhe und Irritation verbreiten.
"Dumm ist auch", wenn es ihnen an Selbstwertgefühl und Durchsetzungsvermögen mangelt. Dieses versuchen sie z.T. mit übertrieben energischem Verhalten auszugleichen.
Letztere Verhaltensweisen im Umgang mit Kindern, die mental eh schon instabil sind, finde ich fatal.
Prinzipiell bin ich eine starke Verfechterin von angemessener, für den Betreffenden nachvollziehbarer Konsequenz.
Und auch den Zweifel an manchen Umgangsformen der heutigen Zeit teile ich. Ich denke, das bringe ich hier im Blog oft zum Ausdruck.
Have a nice day!
wartet.nicht.mehr